„Digitaler Faschismus“: soziale Medien als Motor des Rechtsextremismus

Mit der digitalen Revolution keimte die Hoffnung, dass der unbegrenzte Zugang zu Wissen zu einer inklusiveren, global vernetzten Gesellschaft führen könnte. Doch stattdessen haben sich gerade die sozialen Medien zu einem Raum entwickelt, in dem Rassismus, Fake News und rechte Verschwörungstheorien fast ungehindert gedeihen können. In ihrem Buch „Digitaler Faschismus – Die sozialen Medien als Motor des Rechtsextremismus“ gehen Maik Fielitz und Holger Marcks dieser fatalen Entwicklung und ihren Folgen auf den Grund.

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Eindrücklich zeigen sie, mit welchen manipulativen Techniken rechtsextreme Akteure in den sozialen Medien versuchen, Ängste zu verstärken, Verwirrung zu stiften und der führungslosen Masse der „Wutbürger“ eine Richtung zu geben. Ab dem 12. Oktober im Dudenverlag.

Der Erfolg rechtspopulistischer Politiker/-innen oder die Zunahme rechtsmotivierter Gewalttaten können nicht ohne die Rolle der sozialen Medien beurteilt werden. Dass es sich nicht nur um eine reine „Online-Radikalisierung“ handelt, haben auf tragische Weise die Anschläge von Halle und Hanau gezeigt. Maik Fielitz und Holger Marcks untersuchen in „Digitaler Faschismus“ die manipulativen Strategien und psychologischen Tricks, die von rechtsextremen Akteuren in den sozialen Medien eingesetzt werden, um Hass zu verstärken oder die Mehrheitsverhältnisse zu verzerren.

Die beiden Autoren sehen die zunehmende Radikalisierung innerhalb der sozialen Netzwerke dabei nicht als Zufall. Dass deren Wirken eine solche Dynamik entfalten kann, hat wiederum mit der Funktionsweise der sozialen Medien selbst zu tun, die die Entstehung und Verbreitung von Bedrohungsmythen begünstigt.

Wie lässt sich dieser „digitale Faschismus“ bändigen, ohne die liberale Gesellschaft und das Recht auf freie Meinungsäußerung in Mitleidenschaft zu ziehen? Maik Fielitz und Holger Marcks liefern hier einen eminent wichtigen Beitrag zur politischen Debatte.

Mark Fielitz, Holger Marcks
Digitaler Faschismus
240 Seiten, Hardcover.
ISBN: 978-3-411-74225-7
16,00 € [D]

Über die Autoren

Maik Fielitz, geboren 1987, ist Konfliktforscher mit Schwerpunkt Rechtsextremismus. Am Institut für Demokratie und Zivilgesellschaft in Jena forscht er zu digitalen Hasskulturen und ihrer Regulierung. Außerdem arbeitet er für das Institut für Friedensforschungs- und Sicherheitspolitik an der Universität Hamburg (IFSH).

Holger Marcks, geboren 1981, ist Sozialwissenschaftler mit Schwerpunkt Radikalisierung. Schon während des Studiums arbeitete er als freier Journalist und Übersetzer. Seit 2013 forscht er in wissenschaftlichen Projekten – zunächst an der Goethe-Universität Frankfurt zu Dynamiken des transnationalen Terrorismus, seit 2018 am IFSH zu rechtsextremer und islamistischer Online Propaganda.