Erfolgsgeschichte des Dudens
„Urduden“ war volksnah und brachte die einheitliche Rechtschreibung
Wir schreiben den 7.7.1880. Im Verlag Bibliographisches Institut in Leipzig erscheint ein 187 Seiten starker Band mit dem Titel „Vollständiges Orthographisches Wörterbuch der deutschen Sprache“. Der Autor: Dr. Konrad Duden, Direktor des Königlichen Gymnasiums zu Hersfeld.
27.000 Stichwörter im 1. Duden
27.000 Stichwörter von A wie „Aal“ bis Z wie „zwote“ umfasst der „zeitgemäßeste aller Artikel“ – so die Verlagsanzeige im „Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel“ vom 5.7.1880. Doch wie sich bald zeigt, ist dieser „Artikel“ mit keinem anderen vergleichbar – schließlich handelt es sich um den ersten Duden!
„Urduden“ für 1 Mark
Der sogenannte „Urduden“ von 1880 fand rasch eine ungeheure Verbreitung, nicht nur, weil das Buch für nur eine Mark zu kaufen war, sondern vor allem, weil es sich an der Praxis der Schreibenden orientierte. Als übersichtliches Wörterverzeichnis bot es all denen Hilfe, die – wie Konrad Duden im Vorwort schreibt – „ohne den langsamern und schwierigern Weg der Anwendung allgemeiner Regeln auf einzelne Fälle zu betreten, mitten in der Arbeit des Schreibens, Korrigierens oder Setzens schnell und zuverlässig über ein bestimmtes Wort, dessen Schreibung ihnen im Augenblick unsicher ist, Aufschluß haben wollen …“.
Wortbestand verfünffacht
„Urduden“ und neue Rechtschreibung
Volksnah war nicht nur der „Urduden“, auch der neue Internetauftritt von www.duden.de (seit Mai 2011) und besonders des Wörterbuchs Duden online ist mit gutem Service nah am Nutzer.
Eine Kuriosität zum Schluss: Auf Seite 23 zeigt uns der 130 Jahre junge „Urduden“, dass man schon damals das „Betttuch“ (unter Berücksichtigung der preußischen Schulorthografie) mit drei „t“ schrieb. Damit ist die erste Ausgabe des „Volkswörterbuchs“ ganz auf der Höhe unserer Zeit, denn die seit August 2006 für Schulen und Behörden verbindliche neue Rechtschreibung schreibt das Wort genauso …