Apostroph

Der Apostroph zeigt gewöhnlich an, dass in einem Wort ein oder mehrere Buchstaben ausgelassen worden sind (D 13-15). Gelegentlich verdeutlicht er, dass an ein Wort eine Endung angefügt worden ist (D 16).

In vielen Fällen können die Schreibenden selbst entscheiden, ob sie ­einen Apostroph setzen wollen oder nicht (vgl. D 14, D 16).

Zu weiteren Informationen: Groß- und Kleinschreibung (D 96)

Apostroph bei Auslassungen

D 13

Man setzt einen Apostroph bei Wörtern mit Auslassungen, wenn die verkürzten Wortformen sonst schwer lesbar oder missverständlich wären <§ 96 (2)>.

Zum Beispiel

  • Schlaf nun selig und süß, schau im Traum ’s Paradies.
  • Dass aber der Wein von Ewigkeit sei, daran zweifl’ ich nicht ...
  • Ein einz’ger Augenblick kann alles umgestalten.
  • ’s ist schon spät.
  • Das Wasser rauscht’, das Wasser schwoll ...

D 14

Man kann einen Apostroph setzen, wenn Wörter der gesprochenen Sprache mit Auslassungen schriftlich wiedergegeben werden und sonst schwer verständlich sind <§ 97>.

Zum Beispiel

  • So ’n Blödsinn!
  • Nimm ’ne andere Farbe.
  • Gehen S’ ’nauf!
  • Er hat g’nug.
  • Sie saß auf’m Tisch.
  • Wir gehen in’n Zirkus.

D 15

Man setzt einen Apostroph bei Wörtern mit längeren Auslassungen im Wortinneren <§ 96 (3)>.

Zum Beispiel

  • D’dorf (für: Düsseldorf)
  • Ku’damm (für: Kurfürstendamm)
  • Lu’hafen (für: Ludwigshafen)
  • M’gladbach (für: Mönchengladbach)

Apostroph bei Namen

D 16

  1. Der Apostroph steht bei Namen anstelle der Endung -s, wenn beide der folgenden Bedingungen zutreffen:
    • Die Grundform des Namens geht auf s, ss, ß, tz, z, x, ce aus. (Bei fremden Namen können diese Buchstaben in der Grundform auch stumm sein.) <§ 96 (1)>
    • Dem Namen geht kein Artikel oder Pronomen voran.

    Zum Beispiel

    • Hans Sachs’ Gedichte, Le Mans’ Umgebung, Grass’ Blechtrommel, Voß’ Übersetzung, Ringelnatz’ Gedichte, Cádiz’ Hafen, Marx’ Philosophie, das Leben Johannes’ des Täufers, Maurice’ Freundin, Amiens’ Kathedrale, Dumas’ Werke, Bordeaux’ Zentrum
    • Aber mit Artikel o. Ä.:
      die Gedichte des Hans Sachs, das Leben des Johannes, die Streiche unseres kleinen Tobias
  2. Der Apostroph wird gelegentlich zur Verdeutlichung der Grundform eines Personennamens gebraucht:
    • vor dem Genitiv-s;

      Zum Beispiel

      • Andrea’s Blumenecke (zur Unterscheidung vom männlichen Vornamen Andreas)
      • Willi’s Würstchenbude
    • vor der Adjektivendung -sch

      Zum Beispiel

      • die Grimm’schen Märchen (neben: die grimmschen Märchen)
      • der Ohm’sche Widerstand (neben: der ohmsche Widerstand)

Zur Groß- und Kleinschreibung von Adjektiven mit der Endung -sch vgl. D 91.