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Gebrauch

Hier finden sich stilistische Bewertungen, regionale und zeitliche Zuordnungen sowie Zuordnungen zu bestimmten Bereichen und Fach- und Sondersprachen.

Stilistische Angaben:

Es unterliegt meist dem individuellen Sprachgefühl, in welcher Qualität Wörter wie Scheiße, blöd, Schnarchnase oder saukalt wahrgenommen werden. Was manchen Benutzern normalsprachlich – weil dem eigenen vertrauten Lebens- und Sprachalltag entstammend – erscheint, ist für andere schon „umgangssprachlich“, ja gar „derb“ oder sogar „vulgär“. Ähnlich verhält es sich mit Bewertungen wie „gehoben“, „bildungssprachlich“ oder „fachsprachlich“.

Angaben zum Sprachstil, zur Sprachebene, sind immer wertend und damit oft subjektiv. Dies gilt bis zu einem gewissen Grad auch für die Angaben in Duden online, obgleich sie sich auf eine Fülle statistisch ausgewerteten Materials berufen können.

Die wichtigsten stilistischen Markierungen lauten:

  • umgangssprachlich: Wörter, die im alltäglichen Umgang und meist in gesprochener Sprache vorkommen (z. B. fremdschämen, multikulti, Medienrummel). Sie gehören nicht zur Standardsprache, sind aber weit verbreitet und akzeptiert
  • salopp: Wörter, die meist eher nachlässig gebraucht werden und eine gewisse Nichtachtung gesellschaftlicher Konventionen ausdrücken (z. B. Anschiss, behämmert)
  • gehoben: Wörter, die bei feierlichen Anlässen und gelegentlich in der Literatur verwendet werden (z. B. Edelmut, wehklagen)
  • bildungssprachlich: Wörter (meist Fremdwörter), die eine hohe Allgemeinbildung voraussetzen (z. B. Koryphäe, adäquat)
  • familiär: Wörter, die im engeren Freundeskreis oder in der Familie verwendet werden (z. B. Frechdachs, Miezekätzchen)
  • Jargon: Wörter, die in bestimmten, etwa durch Milieu oder Beruf geprägten Kreisen verwendet werden (z. B. Frauenpower, hip)
  • derb: Wörter, die eine grobe und gewöhnliche Ausdrucksweise kennzeichnen (z. B. Fresse, sturzbesoffen)

Normalsprachliche Wörter werden nicht besonders gekennzeichnet. Sie bilden im Sinne der oben angedeuteten Wertungsskala den statistischen Durchschnitt und haben vor allem den bei Weitem größten Anteil am Gesamtwortschatz.

Wörter, die zwar im alltäglichen Gebrauch nachgewiesen sind, jedoch nur selten verwendet werden, erhalten die entsprechende Markierung „selten“ (z. B. Bewirkung oder widerreden).

Zu diesen stilistischen Bewertungen wie zu den normalsprachlichen Wörtern und Verwendungen können Informationen zum Gebrauch bzw. zur Sprechintention treten. Es handelt sich um Angaben wie „scherzhaft“, „spöttisch“, „ironisch“, „abwertend“, „nachdrücklich“, „gespreizt“, „verhüllend“, „Schimpfwort“ etc.

Regionale und zeitliche Zuordnungen:

Wörter und Wendungen, die nicht im gesamten Verbreitungsgebiet der deutschen Sprache Bestandteil des Normalsprachlichen sind, sondern nur regional bzw. in einzelnen Dialekten Verwendung finden, werden entsprechend markiert, z. B. mit „süddeutsch“, „norddeutsch“, „rheinisch“, „alemannisch“, „österreichisch“, „schweizerisch“ o. Ä.

Lässt sich ein nur regional verwendetes Wort bzw. eine Wendung nicht eindeutig einer bestimmten Region zuordnen, wird die Markierung „landschaftlich“  verwendet.

Die sprachlichen Eigenheiten der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik werden mit „DDR“ gekennzeichnet, wenn es sich um Dinge, Einrichtungen, Organisationen usw. handelt, die nach der Vereinigung der beiden deutschen Staaten nicht mehr existieren (z. B. FDJ, Volkskammer). DDR-typische Wörter und Verwendungsweisen, die auch nach der Vereinigung in den neuen Bundesländern weiterhin üblich sind, erhalten die Markierung „regional“ (z. B. Broiler, Plaste).

Die zeitliche Zuordnung von Wörtern oder Verwendungsweisen kennzeichnet sprachliche Elemente, die nicht mehr zum aktuellen Wortschatz gehören.

So bedeutet die Markierung „veraltend“, dass das damit bezeichnete Wort nicht mehr zur allgemein benutzten Gegenwartssprache gehört, sondern meist von der älteren Generation verwendet wird (z. B. arbeitsam, Sommerfrische).

Wörter, die allenfalls noch in älteren literarischen Texten zu finden sind, ansonsten aber nicht mehr oder wenn, dann mit ironischer oder scherzhafter Absicht verwendet werden, erhalten die Markierung „veraltet“ (z. B. derowegen, Muhme).

Mit „historisch“ werden Wörter markiert, die etwas bezeichnen, was einer vergangenen historischen Epoche angehört (z. B. Gegenreformation, Doge).

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