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Das Wort Haplologie wäre ein Musterkandidat für eine Haplologie. Das klingt ein bisschen verwirrend? In diesem Artikel können Sie nachlesen, was es damit auf sich hat.
Es gibt sprachwissenschaftliche Begriffe, die fast jede/-r kennt – die Haplologie gehört ganz sicher nicht dazu. Die Bezeichnung an sich ist auch nicht so wichtig, aber das Phänomen, das sich dahinter verbirgt, ist Ihnen bestimmt schon öfter begegnet. Grund dafür ist, wie bei vielen sprachlichen Veränderungsprozessen, wohl die natürliche Bequemlichkeit der Sprecher/-innen. Deshalb sagen wir Bewunderin statt *Bewundererin oder Mineralogie statt *Mineralologie oder Amphore (bereits im Griechischen amphoreús statt amphiphoreús).
Nun wollen wir aber endlich auflösen, was eine Haplologie ist, falls Sie es sich nicht schon längst gedacht haben: Zwei gleich oder ähnlich lautende Silben (oder auch Phoneme, also Laute) werden zu einer verschmolzen. So fällt im Deutschen grundsätzlich ein -er- weg, wenn an eine männliche Personenbezeichnung auf -erer noch ein weibliches -in angehängt wird. Doch auch in anderen Sprachen gibt es diesen Effekt, wie unser griechisches Beispiel zeigte. Zweimal dasselbe zu sagen ist für die meisten Sprecher/-innen eben etwas zu viel des Guten. Und nun wissen Sie natürlich auch, weshalb gerade das Wort Haplologie sich für eine Haplologie anbietet – und weshalb sie oft scherzhaft einfach als Haplogie bezeichnet wird.