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Herkunft und Bedeutung von „schenken“

Wussten Sie schon, dass das Verb schenken sowohl mit dem Schinken als auch mit dem Schenkel verwandt ist? Diese ungewöhnlichen Verwandtschaftsverhältnisse nehmen wir genauer unter die Lupe.

Das Verb schenken (althochdeutsch scenken) hatte früher die Bedeutung „jemandem zu trinken geben“. Deutlich sichtbar ist dies in Wörtern, die mit dem Ort in Verbindung stehen, an dem man – gegen Bares – zu trinken bekommt: Seit dem 15. Jahrhundert gehen die Deutschen in die Schenke, etwas später dann auch in die Schankwirtschaft. Auch der Ausschank, der Schanktisch, die Schankstube und andere Zusammensetzungen dieser Art dokumentieren die alte Bedeutung. Nicht zu vergessen der Mundschenk, jener Hofbeamte, der an Fürstenhöfen für die Getränke verantwortlich war.

In mittelhochdeutscher Zeit nahm schenken die Bedeutung „einen Willkommens- oder Freundschaftstrunk anbieten“ an. Dieser Trunk war natürlich gratis. Auf diesem Wege entwickelte das Verb seine heutige Bedeutung „ein Geschenk machen“.
Ursprünglich bedeutet schenken eigentlich „schief halten“. Zugrunde liegt ihm die indogermanische Wurzel [s]keng- (= schief, krumm), auf die auch die Substantive Schenkel und Schinken als Bezeichnungen für einen krummen oder gekrümmten Körperteil zurückgehen. Was beim Schenken (bzw. Einschenken) schief gehalten wurde, bedarf wohl keiner besonderen Erwähnung.

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