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„Kraft ihres Amtes“ – Präpositionen mit Genitiv

Bei der Verwendung von Präpositionen treten häufig Schwierigkeiten auf, wenn es darum geht, ob diesen der Genitiv oder der Dativ folgt. Erfahren Sie hier, wie Sie in manchen Zweifelsfällen vorgehen können oder sollten.

Eine Reihe von Präpositionen wird standardsprachlich mit dem Genitiv verknüpft, häufig jedoch falsch konstruiert. Hierzu gehören beispielsweise einschließlich, kraft, mittels, statt, während und wegen: Kraft ihres Amtes fällte sie eine Entscheidung. Mittels eines dünnen Drahtes gelang es ihnen, die Tür zu öffnen.

Folgt diesem Präpositionstypus allerdings ein allein stehendes singularisches Substantiv, dessen Genitiv mit -[e]s gebildet wird, bleibt es in der Regel ohne Flexionsendung: Der Endpreis gilt einschließlich Porto (statt Portos). Das Bistro ist wegen Umbau (statt Umbaus) vorübergehend geschlossen.

Die Präposition dank bildet übrigens eine Ausnahme. Hier ist ganz generell neben dem Genitiv auch der Dativ korrekt. Letzterer ist auf das besondere syntaktische Verhältnis zurückzuführen, das dem Ausdruck zugrunde liegt: Dank sei seinem Einfluss wurde zu dank seinem Einfluss. Da man aber bei einer aus einem Substantiv entstandenen Präposition den Genitiv erwartet (vgl. kraft, statt ...), wird dieser vielfach auch bei dank verwendet (dank eines Zufalls). Besonders im Plural überwiegt heute der Genitiv.

Problematisch wird die Sache hin und wieder, wenn den genannten Präpositionen ein Nominalausdruck mit stark flektiertem Substantiv im Plural ohne Begleitwörter folgt (z. B. Wort, Beweis, Fortschritt) und der Genitiv formal nicht zu erkennen ist (Nominativ, Akkusativ und Genitiv Plural lauten Worte, Beweise, Fortschritte). In solchen Fällen wird dem Dativ der Vorzug gegeben, um eine Verwechslung mit dem Nominativ oder Akkusativ zu vermeiden: Statt Worten ein Blumengruß! Trotz Beweisen waren die Richter nicht überzeugt. Dank Fortschritten in der Medizin ist die Prognose heute recht gut.

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