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Dieser Artikel widmet sich den inhaltlichen und grammatischen Unterschieden zwischen den Verben dringen und drängen.
Sie ahnen sicher schon, dass diese beiden Wörter eng miteinander verwandt sind. Wie es bei Verben meistens der Fall ist, war zuerst das stark gebeugte dringen da. Erst im Mittelhochdeutschen wurde davon drängen abgeleitet, eigentlich im Sinne von „jemanden zum Dringen bringen“. Dieselbe Bedeutungsbeziehung besteht auch zwischen trinken und tränken = „jemanden zum Trinken bringen“.
Während dringen früher sowohl intransitiv als auch transitiv, also ohne und auch mit einem Akkusativobjekt, verwendet wurde, ist es heute auf den intransitiven Gebrauch beschränkt: Seine Stimme drang nur gedämpft an mein Ohr.
Drängen kann heute noch in beiden Verwendungen gebraucht werden: Emil drängte seine Mutter zu unterschreiben. Die Menge hatte ihn an den Rand gedrängt. Alle drängten nach vorne zur Bühne. Wir müssen endlich handeln, die Zeit drängt.
Wenn es um die Bedeutung „mit Nachdruck fordern“ geht, können Sie übrigens beide Verben gleichermaßen verwenden: Sie drang/drängte auf baldigen Aufbruch.