-
Bitte einloggen, um Inhalte auf die Merkliste zu setzen.
In diesem Artikel befassen wir uns damit, wie aus Personennamen Adjektive gebildet werden. Dabei können besonders mehrteilige Namen, wie van Beethoven, oder solche mit Apostroph Schwierigkeiten bei der Schreibung bereiten.
Nach Musil bestand ja der Mann ohne Eigenschaften aus Eigenschaften ohne Mann. Bisweilen macht man aber aus einem Mann oder einer Frau bzw. dessen oder deren Namen eine Eigenschaft: ein Adjektiv.
Ganz leicht geht das mit der Nachsilbe -(i)sch und solche Bildungen schreibt man als Adjektive natürlich klein: der musilsche Essayismus, der wolfsche Feminismus. Mit -(i)sch werden häufig Adjektive aus Substantiven gebildet, die Lebewesen bezeichnen: hündisch, tierisch, ebenso Adjektive aus fremden Wortstämmen: feministisch, evangelisch.
Adjektive, die aus Personennamen gebildet sind, werden jedoch großgeschrieben, wenn die Grundform des Personennamens durch einen Apostroph verdeutlicht wird: das Musil’sche Generalsekretariat für Genauigkeit und Seele, der Wolf’sche geteilte Himmel.
Wenn Personennamen etwas komplizierter sind, kommt man allerdings schon mal ins Grübeln: Wie schreibt man das jetzt? Im Prinzip so, wie soeben gesagt. Allerdings sind bei mehrteiligen Personennamen in der Adjektivvariante Bindestriche zu setzen: von-le-fortsche Erzählweise, de-saint-exupéryscher Symbolismus, van-beethovensche Leidenschaft. Mit Apostroph: dieser von-Le-Fort’sche Roman, der de-Saint-Exupéry’sche Prinz, van-Beethoven’sche Sinfonie.
In manchen Namen werden Zusätze wie von, van oder de großgeschrieben (z. B. bei Gabriele D’Annunzio, italienischer Dichter; Ronald „Ronnie“ Wayne Van Zant, Sänger von Lynyrd Skynyrd). Das wirkt sich dann auch auf die entsprechenden Adjektive aus, zwar nicht bei den apostrophlosen: eine d’annunziosche morbide Sinnlichkeit, eine fast van-zantsche Stimme, aber bei den Schreibungen mit Apostroph: die D’Annunzio’sche Lyrik, der Van-Zant’sche Südstaatenrock.