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Der Vollständigkeit halber

Die Wendung „der Vollständigkeit halber“ wird häufig in die Duden-Suche eingegeben. In diesem Artikel nehmen wir in den Blick, welche Nachschlageanreize diese Konstruktion birgt.

Interessant erscheint hier vor allem das Wort „halber“, zu dem auf Duden online viele Informationen geliefert werden. Das dem gehobenen Sprachgebrauch zuzurechnende „halber ist der Wortart nach eine Präposition, genauer gesagt eine sogenannte „Postposition“. Im Gegensatz zu Präpositionen wie „an“ oder „vor“ stehen Postpositionen hinter dem Wort, dem sie den Kasus zuweisen. Im Falle von „halber“ ist dieser Kasus der Genitiv: „der Vollständigkeit (Genitiv) halber“. Der Dudenband 9 „Sprachliche Zweifelsfälle“ bietet noch mehr Beispiele hierfür wie „der Ordnung halber“, „wichtiger Restaurationsarbeiten halber“ oder „der politischen Umstände halber“. „Halber“ hat hier die Bedeutung „wegen“ oder „um … willen“.

Von Interesse in Bezug auf „halber“ ist auch das Thema Getrennt- oder Zusammenschreibung. „Halber“ (auf Duden online dann als „-halber“ lemmatisiert) tritt auch als Suffix auf, also als ein unselbstständiges Wortbildungselement, das an Substantive angefügt wird und ein neues Wort bildet. Daraus ergibt sich unmittelbar die Zusammenschreibung wie in „umständehalber“ oder „sicherheitshalber“. In solchen Wortzusammensetzungen drückt „-halber“ aus, dass etwas um der im Erstglied der Zusammensetzung genannten Sache willen getan wird oder durch diese begründet ist.

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