-
Bitte einloggen, um Inhalte auf die Merkliste zu setzen.
Sollten Sie in letzter Zeit in Schwulitäten geraten sein, so war das für Sie vermutlich nicht so angenehm. Rein sprachlich betrachtet handelt es sich dabei aber um etwas ganz Besonderes, wie ein prüfender Blick auf diese und andere Bildungen mit der Nachsilbe -ität verrät.
Was für deutsche Wörter die Nachsilben -heit, -keit oder -igkeit leisten, das übernimmt für Fremdwörter die Nachsilbe -ität. Sie bildet auf der Basis von Adjektiven neue Substantive, die sich in der Regel mit „Tatsache, dass etwas so und so ist“ umschreiben lassen.
Die Attraktivität wäre somit die „Tatsache, dass etwas oder jemand attraktiv ist“. Entsprechend wird z. B. mit der deutschen Basis schön das Wort Schönheit gebildet.
Während nun aber -heit, -keit und -igkeit nicht nur an deutsche, sondern auch an fremde Adjektive angehängt werden können (z. B. Korrektheit zu korrekt, Resolutheit zu resolut), wird -ität fast ausschließlich mit Fremdwörtern verbunden.
Zwei markante Ausnahmen lassen sich jedoch feststellen. Zum einen gibt es, nach dem Vorbild Majestät, die scherzhafte Bildung Tollität als Titel für einen Faschingsprinzen oder eine Faschingsprinzessin. Zum anderen existiert in der Umgangssprache die bereits erwähnte Schwulität, die allerdings meist gleich im Rudel als Schwulitäten auftritt. Sie geht zurück auf das Adjektiv schwul als ältere Form von schwül. Somit handelt es sich bei Schwulitäten um eine peinliche Situation, in der einem schwül wird.