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Zusammen­setzungen mit mehr­teili­gem Erst­glied („Altweiber­sommer“, „Rote-Kreuz-Schwester“ & Co.)

Auch wenn der Altweibersommer schon fast vorbei ist, stellt er doch sprachlich eine Besonderheit der Bildung von Zusammensetzungen dar.

Nicht nur meteorologisch, sondern auch sprachlich stellt der Altweibersommer ein besonderes Phänomen dar. Hier gesellt sich nämlich zur „Komposition“ zweier Substantive noch ein (attributives) Adjektiv (alt), das das zweite Glied der Verbindung (Weiber) näher bestimmt.

Es gibt drei Gruppen solcher Wortverbindungen. Die erste Gruppe umfasst feste Zusammensetzungen, in denen das Adjektiv in jedem Fall (Kasus) ungebeugt bleibt. Hier ist also der Stamm des Adjektivs in die Zusammensetzung eingegangen: das Kleinkinderspielzeug, den Altweibersommer, der Liebfrauenmilch oder den Altherrenmannschaften (und nicht etwa: den *Altenherrenmannschaften).

Zur zweiten Gruppe zählen die Fälle, in denen das Adjektiv in der erstarrten flektierten Form auf -e erscheint: ein Armeleuteviertel, eines Armeleuteviertels.

In der dritten Gruppe finden sich neben den unflektierten auch flektierte Formen des Adjektivs, und zwar in Übereinstimmung mit dem letzten Glied: der Roten-Kreuz-Schwester, des Roten-Augen-Effekts. Diese Formen gelten jedoch als alltagssprachlich. Standardsprachlich wird hier im Allgemeinen die Adjektivendung -e in erstarrter Form beibehalten, also nicht gebeugt: der Rote-Kreuz-Schwester, des Rote-Augen-Effekts.

Teilweise gibt es auch die feste Form, in der das Adjektiv endungslos (in der Stammform) erscheint: die Rotkreuzschwester.

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