du kanntest; selten du kenntest; gekannt; kenn[e]!; jemanden, etwas kennenlernenoder kennen lernen; wenn wir uns erst näher kennengelerntoder kennen gelernt haben; sie hat die Schrecken des Krieges kennengelerntoder kennen gelernt
mit jemandem, etwas (in seinen charakteristischen Eigenschaften) bekannt geworden sein und im Bewusstsein [behalten] haben; mit jemandem vertraut sein; über jemanden, sich, etwas Bescheid wissen
Beispiele
etwas gut, genau, gründlich, oberflächlich, flüchtig, nur vom Hörensagen, nur vom Sehen, aus eigener Anschauung, bis ins Kleinste, von Grund auf kennen
die Welt, das Leben, seine Heimat kennen
ich kenne sie, ihre Vorzüge und Schwächen, genau
(umgangssprachlich) da kennst du mich aber schlecht (schätzt du mich falsch ein)
von diesem Schriftsteller kenne ich nichts (habe ich nichts gelesen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
das kennen wir [schon] (umgangssprachlich abwertend; diese Ausrede ist uns [schon] geläufig)
jemandem in bestimmter Weise, durch bestimmte Eigenschaften, als jemand, der durch bestimmte Eigenschaften gekennzeichnet ist, bekannt sein
Beispiele
wie ich sie kenne, tut sie genau das Gegenteil
von dieser Seite kannten wir dich noch nicht
wir kennen sie nur als zuverlässige Person
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
sich [vor etwas <Dativ>] nicht mehr kennen ([aufgrund von etwas] außer sich sein: sich vor Wut nicht mehr kennen)
mit jemandem bekannt sein
Beispiele
wir kennen uns schon lange
jemanden nur flüchtig kennen
er kennt mich persönlich
woher kennen wir uns?
wir kennen uns schon (wir sind miteinander bekannt [gemacht worden])
die beiden kennen sich nicht mehr (sind miteinander verfeindet und beachten sich bewusst nicht mehr, wenn sie sich begegnen)
verstehen, beherrschen
Beispiele
sein Handwerk kennen
das Schachspiel kennen
[wieder]erkennen [können]
Beispiel
ich kenne sie am Gang, an der Stimme
anzugeben, zu bezeichnen wissen
Beispiele
jemandes Namen, Alter kennen
kennst du den Grund für sein Verhalten?
ich kenne ein gutes Mittel gegen Schnupfen
kennst du ein gutes Restaurant?
jeder kennt seinen Platz (weiß, wo sein Platz ist)
mit etwas in Berührung gekommen sein und daher [wissen und] Erfahrung darin haben, was und wie etwas ist
Beispiele
in diesem Land kennt man keinen Winter
die Eingeborenen kennen keine festen Behausungen
eine Katastrophe von nie gekanntem (erlebtem) Ausmaß
〈in übertragener Bedeutung:〉 die Gegend kennt (in der Gegend gibt es) lange, harte Winter
sich einer Sache, die Berücksichtigung oder Verwirklichung nahelegt, bewusst sein
Beispiel
seine Pflichten kennen
sich in seinem Handeln (von etwas) bestimmen, beeinflussen lassen; in seinem Handeln (von etwas) bestimmt, beeinflusst sein (meist verneint)
Beispiele
sie kennt kein Mitleid, keine Rücksicht, keine Gnade, keine Skrupel, keine Hemmungen, keine Unterschiede
er kennt keine Grenzen, kein Maß (schreckt vor nichts zurück)
sie kennt nur ihre Arbeit
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
da kenne ich nichts (umgangssprachlich: das lasse ich mir nicht nehmen, davon lasse ich mich nicht abhalten)
mittelhochdeutsch kennen = (er)kennen, althochdeutsch (in Zusammensetzungen) -chennan, Kausativbildung zu können in dessen ursprünglicher Bedeutung „wissen, verstehen“ und eigentlich = verstehen machen