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Wie halten Sie es denn mit dem lieben Gott? Lassen Sie ihn einen guten Mann sein oder ein guter Mann sein? Oder gar keins von beidem? Wie wir dazu stehen, zumindest hinsichtlich der Grammatik, erfahren Sie in diesem Artikel.
Sätze wie Die Studienrätin sah Mareike und Mareike wird Karriere machen kann man elegant über den Akkusativ als Gelenk (hier: Mareike) zusammenfassen zu Die Studienrätin sah Mareike Karriere machen. Das ist ein a. c. i. (accusativus cum infinitivo) bzw. A. m. I. (Akkusativ mit Infinitiv). Den gibt es nicht nur im Lateinischen, sondern auch im Deutschen. Es gibt aber nur bei bestimmten Verben, selten noch bei: finden, heißen (im Sinne von „befehlen“), lehren und wissen, häufiger aber bei: sehen, hören, fühlen, machen und spüren – und eben auch bei lassen: Der dicke Franziskanermönch ließ den Börsenmakler voll auflaufen.
Recht trickreich sind hier Konstruktionen mit Verben wie sein, werden oder bleiben, weisen diese doch neben dem Subjekt im Nominativ (im folgenden Satz = Lena) normalerweise auch noch einen Prädikativnominativ auf: Lena ist eine gute Orthopädin. Da stellt sich dann die Frage, ob es im A. m. I. bei lassen für das Prädikativ wirklich der Akkusativ sein muss.
Die Antwort ist: Nein, der Akkusativ muss es nicht sein. Freilich verwendet man ihn in solchen Fällen überwiegend: Lassen wir den lieben Gott einen guten Mann sein. Der Nominativ wird hier allerdings auch akzeptiert: Lassen wir den lieben Gott ein guter Mann sein.
Wenn Sie Ihr Wissen zu den vier Fällen im Deutschen noch einmal auffrischen möchten, lesen Sie auch unseren Artikel Einfach erklärt: Was ist ein Kasus?.