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Verwen­dung von „wozu/­woran“ vs. „zu dem / an was“

Alles ist relativ. Darüber hat sich schon Bertrand Russell im „ABC der Relativitätstheorie“ lustig gemacht: Wenn alles relativ wäre, gäbe es nichts, wozu es relativ sein könnte. Uns interessiert daran eher, ob es nicht heißen sollte: nichts, zu dem es relativ sein könnte.

Die Kombination von Präposition und Relativpronomen bevorzugt man in Relativsätzen, mit denen man sich auf Personen bezieht: Diese Reisbauern waren hart arbeitende Menschen, mit denen man herrlich feiern konnte.

Aber auch wenn es um Tiere, Sachen oder Begriffe geht, wird meist ebendiese Kombination verwendet: Diese Uarus, von denen (selten: wovon) nur ganz wenige nach Europa gelangen, sind ausgesprochen schöne Fische. Eine dunkle Ahnung, mit der die eigentlich recht coole Anlageberaterin nie zurechtgekommen war, beeinflusste ihr halbes Leben.

Bezieht man sich jedoch auf ein unbestimmtes Pronomen oder Zahlwort im Neutrum, wird häufig das Pronominaladverb vorgezogen: ... wenn alles relativ wäre, gäbe es nichts, wozu / (zu dem) es relativ sein könnte. Mir schwant vieles, worum / (um das) ich dich beneiden könnte.

Stets wird das Pronominaladverb eingesetzt, wenn der Relativsatz im übergeordneten Satz keinen Bezug hat – hier gilt die Kombination aus Präposition und Relativpronomen als umgangssprachlich: Worauf (umgangssprachlich: auf was) sich Russells Argument bezieht, kann man sich leicht denken. Wer wüsste besser, woran (umgangssprachlich: an was) das liegt?

Ebenfalls als umgangssprachlich gilt es, Pronominaladverbien zu trennen: Warum tadeln, wo das Mädchen wirklich nicht mit rechnen konnte? Besser: Warum tadeln, womit das Mädchen wirklich nicht rechnen konnte?

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