Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?

Verwandt­schafts­be­zeich­nungen heute und gestern

Ach ja, die lieben Verwandten! Und erst die Verwandtschaftsbezeichnungen! Die gängigsten sind uns ja von Kindesbeinen an geläufig. Doch nicht immer sind die Unterscheidungen genau genug. Was dann? Und was verbirgt sich hinter veralteten Verwandtschaftsbezeichnungen wie Ohm oder Base?

Die Zahl und Genauigkeit von Verwandtschaftsbezeichnungen kann sich von Sprache zu Sprache unterscheiden. Beispielsweise kennt das Schwedische einen Unterschied zwischen dem Opa mütterlicherseits (morfar = „Muttervater“) und dem Opa väterlicherseits (farfar = „Vatervater“). Eine solche Unterscheidung macht das Deutsche nicht, weshalb im täglichen Leben oft Ergänzungen für Eindeutigkeit sorgen müssen. Die Zusätze mütterlicherseits und väterlicherseits sind dafür im Alltag – besonders für Kinder – ungeeignet, andere Ergänzungen müssen her. So heißt beispielsweise die Oma, welche in der Mozartstraße wohnt, einfach Oma Mozartstraße. Wenn die andere Oma in Münster wohnt, wird sie kurzerhand Oma Münster getauft. In anderen Familien sind es aber auch die Oma Schmidt und die Oma Gerda. Und wieder andere Familien lassen die Verwandtschaftsbezeichnung ganz fallen: Oma und Opa heißen ganz einfach Rolf und Ursel. Hier ist deutlich ein Wandel der sprachlichen Gepflogenheiten zu beobachten.

Manche Verwandtschaftsbezeichnungen sind mit der Zeit ziemlich aus der Mode gekommen. Wüssten Sie auf Anhieb zu sagen, wer sich hinter den Bezeichnungen Ohm, Base, Muhme oder Schwippschwager verbirgt?

Ohm ist ein veraltetes, aber regional noch gebrauchtes Wort für Onkel. Base ist eine veraltete, aber im süddeutschen Raum noch gebräuchliche Bezeichnung für Cousine. In Österreich und der Schweiz bezeichnete man früher so die Tante.

Muhme ist ebenfalls eine veraltete Bezeichnung für Tante. Schwippschwager hingegen ist noch nicht veraltet. Mit diesem etwas drolligen Wort wird umgangssprachlich der Schwager des Ehepartners, des Bruders oder der Schwester bezeichnet.

Alle Artikel in Herkunft (153)

Etymologie von Baumbezeichnungen

Wie kommen Bäume zu solch klangvollen Namen wie Ahorn, Eberesche oder Weide? Wir haben für Sie recherchiert!

Konjunktiv II rückumlautender Verben

In diesem Artikel schauen wir uns an, was es mit Formen wie nennte oder kennte auf sich hat. Existieren sie überhaupt?

Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?