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Wie sinniert noch Raymond Chandlers legendärer Privatdetektiv Philip Marlowe in „Der lange Abschied“: „Es gibt ja nichts Ruppigeres als einen ruppigen Mexikaner, ebenso wie es nichts Sanfteres gibt als einen sanften Mexikaner, nichts Ehrlicheres als einen ehrlichen Mexikaner und vor allem nichts Traurigeres als einen traurigen Mexikaner.“ Ganz schön übertrieben, will einem scheinen. Mehr über die rhetorische Figur der Übertreibung, die sogenannte Hyperbel, erfahren Sie bei uns.
Die eher schlichte rhetorische Figur der Hyperbel (zu griechisch hyperballein = über ein Ziel hinauswerfen, übertreffen, übersteigen) besteht darin, entweder durch Übertreibung Aufmerksamkeit zu heischen oder die Aussage bzw. die intendierte Rede- oder Schreibwirkung zu verstärken. In unserem Chandler-Beispiel will Marlowe seine Aussage über die Gefährlichkeit des Gegenspielers verdeutlichen:
Es gibt ja nichts Ruppigeres als einen ruppigen Mexikaner, ebenso wie es nichts Sanfteres gibt als einen sanften Mexikaner, nichts Ehrlicheres als einen ehrlichen Mexikaner und vor allem nichts Traurigeres als einen traurigen Mexikaner. Der Bursche hier war einer von der harten Sorte.
Etliche solcher Übertreibungen haben schon längst in die Alltagssprache Eingang gefunden und sind in der Bedeutung weitgehend verblasst: himmelhoch, schneeweiß, wie Sand am Meer, engel[s]gleich, wie ein junger Gott usw.