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In diesem Artikel erfahren Sie, welche sprichwörtlichen Fäden es neben dem „roten Faden“ noch gibt, die Sie z. B. verlieren oder in der Hand halten können.
Während der „rote Faden“ den „leitenden, verbindenden Grundgedanken“ eines Textes, einer Geschichte o. Ä. bezeichnet, beschreibt die semantisch ähnliche Wendung „den Faden verlieren“ so viel wie „den gedanklichen Zusammenhang verlieren“. Die Wendung meinte eigentlich „den Faden beim Garnwickeln, Spinnen oder dergleichen aus der Hand rutschen lassen“.
Wenn hingegen eine Person „alle/die Fäden in der Hand hat/hält“, bedeutet dies, sie „überschaut und lenkt alles“. Auch diese Wendung hat ihren Ursprung in der Spinn- oder Webarbeit. Sie ist dann auch auf den Marionettenspieler bezogen worden, der mithilfe der Fäden die Puppen bewegt.
Wenn schließlich etwas „an einem (dünnen/seidenen) Faden hängt“, bedeutet es, dass diese Sache „sehr gefährdet ist“. Die Wendung wurzelt wohl in der Erzählung Ciceros vom Schwert des Damokles. Der Höfling Damokles rühmte den König von Syrakus als den glücklichsten König unter der Sonne. Der König bot dem Höfling daraufhin an, mit ihm den Platz zu tauschen; über dem Thron aber ließ er ein Schwert aufhängen, das nur an einem Pferdehaar befestigt war. Damit zeigte er, dass der Platz des Mächtigsten stets auch ein Ort der größten Gefahr ist.