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Die Fastenzeit prima nutzen könnten ja gerade diejenigen, die sich über die Weihnachtstage, den Jahreswechsel und Karneval die Plauze doch etwas arg vollgeschlagen haben: erst Zuckerbrot, dann Peitsche. Das kommt einem sicher eher bekannt und weniger spanisch vor. Aber slawisch bzw. sorbisch könnte einem da einiges durchaus vorkommen.
Was wir nicht selbst haben, aber eigentlich ganz gut gebrauchen könnten, das borgen wir uns ja ganz gern von jemand anderem aus. So entlehnen wir nicht selten Wörter und Wendungen aus anderen Sprachen. Die Anglizismen und Amerikanismen im Deutschen etwa sind zahlreich und heiß diskutiert.
Weniger bekannt ist, dass auch aus slawischen Sprachen einiges ins Deutsche eingesickert ist, so etwa Grenze (aus russisch/polnisch granica) oder Gurke (aus polnisch ogórek, älter: ogurek). Aber auch einige Wörter aus dem Sorbischen (heute sprechen in Brandenburg und Sachsen noch etwa 50000 Menschen Sorbisch) haben einen festen Platz im deutschen Wortschatz gefunden, so – zumindest regional – Plauze (= Bauch, Lunge) aus sorbisch pluco (= Lungenflügel) und allgemein verbreitet Peitsche aus sorbisch bič (bzw. polnisch bicz).
Aber auch den Quark, aus dem wir bisweilen nicht kommen, verdanken wir dem sorbischen/polnischen twarog, ebenso einige Tiernamen wie beispielsweise Nerz, sorbisch nórc (dies wiederum aus dem ukrainischen noryca, eigentlich „Taucher“).