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Inter­jektionen, Inflek­tive und Satz­wertig­keit

Wenn in Ernst Jandls berühmtem Gedicht „ottos mops“ Ottos Mops kotzt, reagiert Otto mit dem Stoßseufzer ogottogott. Das kann man verstehen. Aber auch die Schreibweise von ogottogott? Müsste es nicht o[h] Gott, o[h] Gott heißen oder gar o[h], Gott, o[h], Gott?

Mit Interjektionen drückt man Empfindungen aus – boh, hm, igitt, juhu, o[h], papperlapapp, sakra u. a. – oder auch Aufforderungen wie brr, hü, ksch, pst u. a. Einfache Interjektionen weisen keine Ähnlichkeit mit anderen Wörtern auf, während komplexe Interjektionen dagegen als lexikalische Strukturen erkennbar sind: Donnerwetter, mein lieber Scholli, Mann, Mensch. Zu den komplexen Interjektionen zu rechnen sind auch die sogenannten Inflektive – Verben, die auf den Stamm reduziert sind. Sie tummeln sich vor allem in Comics: ächz, krach, seufz, würg usw.

Gerade bei einfachen Interjektionen ist die Schreibung oft schwankend. Bisweilen werden sie gedehnt, wie z. B. aaaaaah, ohhhhhh, hmmmm, oder vervielfacht, wie z. B. igittigitt, huiuiui, oweiowei, oder mehrere Wörter werden zu einer Interjektion zusammengefasst: manno[mann], ogottogott. So hat man erhebliche Freiheiten, was die Rechtschreibung angeht.

Auch die Kommasetzung ist nicht einheitlich: Einerseits kann man die Interjektion häufig als satzwertig auffassen. Dann steht sie allein, z. B. Brr! Ach! Igitt!, bzw. wird vom restlichen Satz durch Komma getrennt: Brr, bleib stehen, Brauner. Igitt, hier wimmelt's ja von Ungeziefer.

Andererseits kann die Interjektion eng an den folgenden Text anschließen. Dann wird kein Komma gesetzt: Ach nicht schon wieder! O wie lieb. Karins ach so dramatischem Auftritt konnte die Tutorin nichts Positives abgewinnen. Welch o herrliche Worte erreichen mein Ohr?!

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