Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?

Die Verwendung von „kündigen“

Das unliebsame Verb kündigen (das ursprünglich eine neutralere Bedeutung hatte) kann in unterschiedlichen Situationen mit unterschiedlichen Kasus verwendet werden. Mehr dazu in diesem Artikel.

Das Verb kündigen hatte ursprünglich eine neutrale Bedeutung. Es ist vom Adjektiv kundig abgeleitet und hieß so viel wie „bekannt machen, kundtun“, was ja erst einmal sowohl gute als auch schlechte Nachrichten verheißen kann. Erst vor ca. 200 Jahren wurde es anstelle von aufkündigen verwendet, wodurch sich seine Bedeutung zu „entlassen, aufheben“ verschob.

Auch in Bezug auf die grammatische Verwendung kündigen sich einige Schwierigkeiten an: In der Standardsprache wird kündigen bei Personen mit dem Dativ verwendet: Die Chefin hat den Mitarbeiterinnen gekündigt. Bei Dingen dagegen verwendet man den Akkusativ: Die Bank hat den Kredit gekündigt. Vor allem in übertragener Bedeutung werden Dativ und Akkusativ auch gerne kombiniert: Sie hat ihrer Firma die Treue gekündigt.

Nur umgangssprachlich und im Österreichischen wird auch bei Personen der Akkusativ verwendet: Der Direktor hat ihn gekündigt. Unterschiede zwischen Deutschland und Österreich gibt es auch beim Partizip: Während Dinge im gesamten deutschsprachigen Raum mit dem Partizip II von kündigen verbunden werden können (der gekündigte Job, die gekündigte Versicherung), ist dies für Personen nur in Österreich Standard (die gekündigte Mitarbeiterin).

Alle Artikel in Grammatik (253)

Kongruenz im Satz nach „Zahl“ und „Anzahl“

Was passiert mit dem Verb, wenn das Substantiv Zahl oder Anzahl Subjekt des Satzes ist? Hier erfahren Sie mehr.

Schreibung und Flexion von „hundert“ und „tausend“

In diesem Artikel beleuchten wir Schreibung und Flexion der Kardinalzahlen hundert und tausend.

Texte einfach online prüfen

Noch Fragen?