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Was das heutige Glas mit den Römern und mit Bernstein zu tun hat, können Sie in diesem Artikel nachlesen.
Das Glas war dem germanischen Kulturkreis fremd. Als die Germanen Glas, und zwar zunächst in Form von Perlen und Schmuck, von den Römern kennenlernten, benannten sie es mit ihrem heimischen Wort für „Bernstein“. Diese Übertragung der Bezeichnung lag nahe, da auch der Bernstein fast ausschließlich in Form von Schmuck gehandelt wurde. Die ursprüngliche Bedeutung „Bernstein“ lässt sich für althochdeutsch glas noch in den Glossen belegen, auch das latinisierte germanische glaesum und die im grammatischen Wechsel zu Glas stehenden mittelniederdeutsch glār und altenglisch glæ̅r bedeuten „Bernstein“.
Mittelhochdeutsch, althochdeutsch glas, niederländisch glas, englisch glass gehen auf germanisch *glasa- („Bernstein“) zurück, das zu der vielfach weitergebildeten und erweiterten indogermanischen Wurzel *g̑hel- („glänzend, schimmernd, blank“) gehört (vgl. gelb). Der Bernstein ist also nach seinem Glanz oder nach dem gelblichen Farbton benannt.
Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet Glas nicht nur den Grundstoff, sondern auch das aus Glas Hergestellte, z. B. das Trinkgefäß, die Scheibe, die Brille.