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Werden, sein, bekommen oder kriegen? Wann Sie das Passiv mit welchem Hilfsverb bilden, können Sie hier nachlesen.
Das Passiv dient bekanntlich dazu, einen Sachverhalt unter einem anderen Blickwinkel zu betrachten. Der Schwerpunkt wird verschoben, vom Handelnden hin zum „Leidenden“ (wenn man Passiv wörtlich nimmt), also hin zu demjenigen, der von der Handlung betroffen ist. In der Regel nimmt man für die Bildung des Passivs im Deutschen eine Form von werden für das Vorgangspassiv oder eine Form von sein für das Zustandspassiv und kombiniert sie mit dem Partizip II: Die Blumen werden gegossen. Die Blumen sind gegossen.
Das funktioniert bei sogenannten transitiven Verben, bei Verben, die ein Akkusativobjekt fordern (Wen gieße ich? Die Blumen). Es gibt jedoch auch Verben, die sowohl ein Akkusativ- als auch ein Dativobjekt fordern. Das klassische Beispiel ist schenken: Die Künstlerin schenkte dem Fan (Dativ) ein Andenken (Akkusativ). Hier kann man ein Andenken als Subjekt eines Passivsatzes einsetzen: Dem Fan wurde (von der Künstlerin) ein Andenken geschenkt. Möchte man nun aber das Dativobjekt, also den Beschenkten, als Subjekt einsetzen, so steht das bekommen-Passiv, auch Dativpassiv genannt, zur Verfügung: Der Fan bekam (von der Künstlerin) ein Andenken geschenkt.
Diese Bildung können Sie sowohl mündlich als auch schriftlich verwenden. Eine ähnliche Formulierung gebraucht man hingegen nur umgangssprachlich, nämlich die Bildung mit kriegen: Der Boxer kriegte von seinem Gegner einen Hieb verpasst.