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Das Homonym „Bund“

Ein Bund fürs Leben und ein Bund Spargel – heißt es hier der oder das Bund? In diesem Artikel beschäftigen wir uns mit einem Homonym, das unterschiedliche Genera und Pluralformen hat.

Als Homonyme im engeren Sinne bezeichnet man zwei Wörter unterschiedlicher Herkunft, die aufgrund lautlicher Entwicklungen zu einem gleich klingenden und gleich geschriebenen Wort zusammengefallen sind (wie bei Bauer = „Landwirt“ und Bauer = „Vogelkäfig“).

Beim Bund handelt es sich um ein Homonym im weiteren Sinne. Hier hat sich ein ursprüngliches Wort ausdifferenziert und weist nun unterschiedliche Genera und unterschiedliche Pluralformen auf.

Abgeleitet ist Bund vom Verb binden; das Wort bezeichnet folglich Dinge, die auf die ein oder andere Weise miteinander verbunden sind. Zu unterscheiden sind neusprachlich der Bund und das Bund.

Der Bund hat zwei Hauptbedeutungen, nämlich einmal „Verbindung von Personen, Bündnis“ (z. B. Staatenbund, Bund fürs Leben, Geheimbund) und dann noch „Einfassung eines Rocks, einer Hose in der Taille durch einen festen Stoffstreifen oder ein Gurtband“. Die Pluralform zum maskulinen Bund lautet die Bünde, also z. B. die Hosenbünde, wobei sie gerade für die erste Bedeutung, also „Verbindung von Personen“, nur sehr selten verwendet wird.

Das Bund bezeichnet etwas, das zu einem Bündel zusammengebunden ist, z. B. ein Bund Spargel, ein Bund Stroh. Der passende Plural hierzu lautet die Bunde.

Falls Sie bei unseren Beispielen den Schlüsselbund vermisst haben: Dieser fällt etwas aus der Reihe. Er kann sowohl maskulin, was die üblichere Form ist, als auch neutral (das Schlüsselbund) auftreten. Pluralform ist in beiden Fällen die Schlüsselbunde.

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