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Das Adjektiv „möglich“

Wieso es nicht möglicher sein kann, dass etwas eintritt, und was es grammatisch und inhaltlich sonst noch mit dem Wort möglich auf sich hat, erfahren Sie in diesem Artikel. 

Das Adjektiv möglich, das im Sinne von „ausführbar, erreichbar; denkbar“ verwendet werden kann, geht noch auf die alte Bedeutung des Wortes mögen im Sinne von „können, vermögen“ zurück (die heute übliche Bedeutung von „gern wollen, gern haben“ entwickelte sich erst in mittelhochdeutscher Zeit).

Steigern lässt sich das Adjektiv möglich nur bedingt, ein Komparativ ist im Allgemeinen ungebräuchlich. Man sagt also nicht: Morgen wäre es möglicher, sondern verwendet die Grundstufe plus den vorangestellten Komparativ eines den Steigerungsgrad bezeichnenden Adjektivs: Morgen wäre es besser/eher möglich.

Auch im Superlativ weist das Adjektiv eine Besonderheit auf. Verwendung findet nur die unflektierte Form möglichst, sie bezieht sich als Gradadverb auf ein anderes Adjektiv oder Adverb: Man nehme einen möglichst großen Topf (= „so groß wie möglich“). Du solltest das möglichst schnell erledigen (= „so schnell wie möglich“).

Als Adverb wird möglichst häufig auch im Sinne von „nach Möglichkeit, wenn es möglich ist“ gebraucht: Du solltest dich möglichst zurückhalten. Da sich möglichst auf ein Adjektiv oder Adverb wie auch auf einen ganzen Satz beziehen kann, kommt es gelegentlich zu Doppeldeutigkeiten. Ein Satz wie Wir suchen für diese Tätigkeit möglichst junge Leute lässt zwei Interpretationsvarianten zu: „Wir suchen nach Möglichkeit junge Leute und keine älteren“ oder „Wir suchen Leute, die so jung wie möglich sind“. In Fällen mit Ganzsatzbezug bietet es sich daher an, statt möglichst eben nach Möglichkeit einzusetzen.

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