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„nur wenn“ – mit oder ohne Komma?

Gelegentlich treffen das Wörtchen nur und die Konjunktion wenn aufeinander und bereiten vielen Menschen Kopfzerbrechen: Was tun, wenn man nicht weiß, ob und wo bei Sätzen mit nur und wenn ein Komma zu setzen ist? In diesem Artikel erfahren Sie mehr.

Um sich der Kommafrage zu nähern, sollte man sich zunächst klarmachen, mit wem man es im Falle von nur und wenn eigentlich zu tun hat. Während die Konjunktion wenn in der Regel einen Nebensatz einleitet, der mit Komma abgetrennt wird („Ich bin für dich da, wenn du mich brauchst.“), kann nur verschiedene Funktionen einnehmen.

Nur kann unter anderem als Abtönungspartikel dazu dienen, die Haltung des Sprechers zum Gesagten zum Ausdruck zu bringen und zum Beispiel einen Wunsch zu äußern oder Wohlwollen zu signalisieren:

  • „Wenn ich nur wüsste, wann sie kommt!“
  • „Geh nur voran.“
  • „Mach nur das Fenster zu.“

In der Funktion als Abtönungspartikel kann nur gelegentlich auf wenn treffen. So auch in diesem Beispiel, in dem der Sprecher den Angesprochenen ermutigt und seine Unterstützung kundtut:

  • „Mach nur, wenn es dir wirklich ernst damit ist.“ [Mach das, wenn es dir wirklich ernst damit ist. Ich befürworte deine Entscheidung.]

Nur soll hier als dem Hauptsatz bzw. der Aufforderung Mach zugehörig verstanden werden, während wenn den Nebensatz einleitet. Beide Wörter gehören zu je eigenen Teilsätzen und sind so mit einem Komma abzutrennen.

In vielen Fällen wird nur auch als Adverb mit der Bedeutung ausschließlich, lediglich oder nicht mehr als verwendet. Auch hier können nur und wenn sich begegnen und auch hier ist ein Komma vor der Konjunktion zu setzen, wenn nur zum Hauptsatz gehört und wenn allein die Nebensatzeinleitung bildet:

  • „Großgeschrieben wird willkommen nur, wenn es als Substantiv gebraucht wird.“
  • „Ich bleibe nur [dann], wenn du mich darum bittest.“
  • „Zufrieden ist der Hund nur, wenn er gefressen hat.“

Bilden jedoch nur und wenn gemeinsam die Einleitung des Nebensatzes und sollen als Einheit verstanden werden, wird ausschließlich ein Komma vor die Fügung nur wenn gesetzt, aber nicht zwischen nur und wenn:

  • „Ich komme morgen, das heißt, nur wenn es nicht regnet.“
  • „Die Straßen sind schneefrei, nur wenn sich Glatteis bildet, musst du achtgeben.“
  • „Nur wenn du mich darum bittest, bleibe ich.“

Auch andere mehrteilige Nebensatzeinleitungen wie aber wenn, auch wenn, nur weil, nur um, nur dass etc. bilden Fügungen und werden üblicherweise nicht durch ein Komma getrennt.

Wenn Sie bei diesem Thema jedoch manchmal unsicher sind, kommt das nicht von ungefähr. Es gibt nämlich auch Fälle, bei denen innerhalb einer mehrteiligen Nebensatzeinleitung optional ein Komma gesetzt werden kann, wie zum Beispiel besonders[,] wenn oder vorausgesetzt[,] dass. Wann und warum das der Fall ist, erfahren Sie im Artikel Komma bei mehrteiligen Nebensatzeinleitungen.

 

 

 

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Anführungszeichen bei Titeln, kurzen Äußerungen u. Ä.

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Das Komma im vorderen Teil des Satzes

Hier geht es um das Komma, das nach bestimmten Elementen, die am Anfang des Satzes stehen, gesetzt werden kann oder soll oder muss.

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