ver­fal­len

Wortart:
starkes Verb
Aussprache:
Betonung
verfallen
Lautschrift
[fɛɐ̯ˈfalən]
Wort mit gleicher Schreibung
verfallen (Adjektiv)

Rechtschreibung

Worttrennung
ver|fal|len
Beispiele
das Haus ist verfallen; er ist dem Alkohol verfallen

Bedeutungen (6)

    1. baufällig werden und allmählich zusammenfallen
      Herkunft
      mittelhochdeutsch vervallen, althochdeutsch farfallan
      Beispiele
      • das Bauwerk verfällt
      • er lässt sein Haus verfallen
      • ein verfallenes Gemäuer, Schloss
    2. seine körperliche [und geistige] Kraft verlieren
      Beispiel
      • der Kranke verfällt zusehends
    3. eine Epoche des Niedergangs durchmachen; sich auflösen
      Beispiele
      • die Sitten verfallen
      • seine Autorität, das Römische Reich verfiel
  1. nach einer bestimmten Zeit wertlos oder ungültig werden
    Beispiele
    • eine Banknote, Briefmarke, ein Wechsel verfällt
    • die Eintrittskarten sind verfallen
    • das Medikament, die Konserve ist verfallen (das Haltbarkeitsdatum ist überschritten)
    1. in einen bestimmten [negativen] Zustand, eine bestimmte [negative] Verhaltensweise geraten
      Beispiele
      • in Schweigen, Ratlosigkeit, Wut verfallen
      • in tiefen Schlaf, einen leichten Schlummer verfallen
      • in den alten Fehler verfallen
    2. in eine andere Art (innerhalb einer Abstufung) übergehen, hineingeraten
      Beispiele
      • in seinen Dialekt verfallen
      • das Pferd verfiel in Trab
  2. in einen Zustand der Abhängigkeit von jemandem, etwas geraten
    Beispiele
    • einer Leidenschaft, dem Alkohol, den Verlockungen der Großstadt verfallen
    • sie war dem Zauber dieser Landschaft verfallen
    • sie war diesem Mann verfallen (war ihm hörig)
    • (gehoben) er ist dem Tode verfallen (wird bald sterben)
  3. auf etwas kommen, sich etwas Merkwürdiges, Ungewöhnliches ausdenken
    Beispiele
    • auf eine abwegige Idee, einen teuflischen Plan verfallen
    • wie konntest du nur darauf verfallen, sie danach zu fragen?
    • warum seid ihr ausgerechnet auf ihn verfallen? (habt ihr ihn dazu ausersehen, euch an ihn gewandt?)
    1. jemandem, einer Institution zufallen
      Herkunft
      mittelhochdeutsch vervallen, althochdeutsch farfallan
      Beispiel
      • die Schmuggelware, der Besitz verfällt dem Staat
    2. von der Wirksamkeit einer Sache betroffen werden
      Herkunft
      mittelhochdeutsch vervallen, althochdeutsch farfallan
      Gebrauch
      Papierdeutsch veraltend
      Beispiele
      • einer Strafe verfallen
      • der Antrag verfiel der Ablehnung (wurde abgelehnt)

Grammatik

starkes Verb; Perfektbildung mit „ist“

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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