kle­ben

Wortart:
schwaches Verb
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
kleben
Lautschrift
🔉[ˈkleːbn̩]

Rechtschreibung

Worttrennung
kle|ben
Beispiele
an der Wand kleben bleiben; aber sie ist in der dritten Klasse kleben geblieben oder klebengeblieben (umgangssprachlich für nicht versetzt worden) D 55

Bedeutungen (8)

  1. durch die Wirkung eines Klebstoffes oder aufgrund eigner Klebkraft fest an etwas hängen, an, auf etwas haften
    Beispiele
    • an der Werbewand kleben Plakate
    • an seiner Backe, auf der Tischplatte klebt Marmelade
    • die feuchten Haare kleben ihr im Gesicht
    • das Hemd klebt ihm am Körper
    • die Fliege ist am, auf dem Leim kleben geblieben
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 am Computer, Fernseher kleben
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (salopp) jemandem am Auspuff kleben ([in einer Kolonne] dicht hinter jemandem herfahren)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) drei Wochen kleben wir nun schon in diesem Nest (sitzen wir fest)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 wegen eines Maschinenschadens sind wir hier kleben geblieben
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Unterschrift klebt in der rechten unteren Ecke
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 jemandes Blicke kleben an jemandem, etwas (sind unablässig auf jemanden, etwas gerichtet, geheftet)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (Sport) der Torwart klebte zu sehr an der Linie (bewegte sich nicht aus dem Tor heraus)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (salopp) sie klebt an ihm (hängt an ihm und kann sich nicht von ihm trennen)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemandem eine kleben (salopp: jemandem eine Ohrfeige geben)
  2. Klebkraft haben
    Beispiele
    • sehr fest, gut kleben
    • das Pflaster klebt nicht mehr
    1. (an der Oberfläche) in einem Zustand sein, der das Klebenbleiben von etwas oder an etwas bewirkt; klebrig sein
      Gebrauch
      umgangssprachlich
      Beispiele
      • die Bonbons kleben
      • meine Hände kleben vor Dreck
      • mein Hemd klebt (ist feucht und klebt mir am Körper)
      • sie klebte [am ganzen Körper] (schwitzte, und ihre Kleider klebten ihr am Körper fest)
    2. etwas (Anklebendes) an sich hängen haben
      Gebrauch
      umgangssprachlich
      Beispiel
      • der Fliegenfänger klebt voller Fliegen
  3. sich nicht überwinden, entschließen können, etwas aufzugeben, sich von etwas zu trennen, zu lösen, loszureißen
    Gebrauch
    umgangssprachlich
    Beispiele
    • im Wirtshaus kleben
    • die Besucher klebten an ihren Stühlen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 am Geld, an Äußerlichkeiten kleben
  4. mit etwas verbunden sein
    Beispiele
    • an dieser Arbeit klebt viel Schweiß
    • an dieser Plastik kleben viele Erinnerungen
    1. so an, in, auf usw. etwas anbringen, befestigen, dass es daran, darin, darauf usw. klebt
      Beispiele
      • Plakate, Tapeten an die Wand kleben
      • eine Marke auf den Brief kleben
      • Fotos ins Album kleben
    2. mit Klebstoff o. Ä. reparieren, wieder zusammenfügen
      Beispiele
      • einen gerissenen Film kleben
      • einen Riss kleben (mit Klebstoff schließen)
  5. Sozialversicherungsbeiträge entrichten [und die entsprechenden Marken als Beleg in ein Heft kleben]
    Gebrauch
    umgangssprachlich früher
    Beispiel
    • er hat bereits in jungen Jahren geklebt
  6. wuchtig schießen, werfen
    Gebrauch
    besonders Fußball
    Beispiel
    • den Ball in die linke obere Ecke kleben

Herkunft

mittelhochdeutsch kleben, althochdeutsch klebēn = kleben, anhaften, zu mittelhochdeutsch klīben, althochdeutsch klīban = anhaften, (an)kleben, verwandt mit Klei

Grammatik

schwaches Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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