grob

Wortart:
Adjektiv
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉grob

Rechtschreibung

Worttrennung
grob
Beispiele
grö|ber, gröbs|te; grob fahrlässig handeln; Korn grob mahlen oder grobmahlen; grob gemahlenes oder grobgemahlenes Korn; grob gestrickte oder grobgestrickte Socken; D 75: jemanden aufs Gröbste oder gröbste beleidigen; aus dem Gröbsten heraus sein

Bedeutungen (4)

    1. in seiner Beschaffenheit derb, stark
      Beispiele
      • grobes Leinen, Papier
      • grober Draht
      • grob (zu einem groben Faden) gesponnenes Garn
    2. nicht sehr, nicht so fein [zerkleinert o. Ä.]
      Beispiele
      • grober Sand, Kies
      • ein grobes (weitmaschiges) Sieb
      • der Kaffee ist grob gemahlen
      • grob gestreifte (mit breiten Streifen versehene) Markisen
    3. (in Bezug auf Form, Aussehen) derb wirkend, ohne Feinheit
      Beispiele
      • grobe Gesichtszüge, Hände
      • grobe (mit Schmutz verbundene) Arbeit
  1. nur auf das Allerwichtigste beschränkt, nicht ins Einzelne gehend; ungefähr; unscharf
    Beispiele
    • etwas in groben Umrissen, Zügen wiedergeben
    • das kostet uns im groben Durchschnitt zweihundert Euro pro Jahr
    • das entspricht nur ganz grob unseren Vorstellungen
    • es waren, grob gerechnet, grob geschätzt, 200 Leute anwesend
    • grob gesagt, gesprochen
    1. schwerwiegend und offensichtlich
      Beispiele
      • ein grober Fehler, Irrtum
      • grobe Lügen
      • eine grobe Irreführung
      • (Rechtssprache) grober Unfug (ungebührliches Verhalten, das geeignet ist, die Allgemeinheit zu belästigen, und das damit die öffentliche Ordnung stört)
      • grob fahrlässig handeln
      • sie hat die Vorschriften grob missachtet
      • 〈substantiviert:〉 das Gröbste haben wir wohl überstanden
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • jemand fürs Grobe [sein] (umgangssprachlich: jemand [sein], der die weniger angenehme o. ä. Arbeit übertragen bekommt: Charlie ist der Mann fürs Grobe)
      • aus dem Gröbsten heraus sein (umgangssprachlich: das Schlimmste, die schwierigste Zeit [in einem bestimmten Ablauf] überstanden haben: ihre Kinder sind inzwischen aus dem Gröbsten heraus)
    2. heftig, stark
      Beispiele
      • grobe Windstöße
      • (Seemannssprache) grobe See (Meer mit starkem Wellengang)
    1. im Umgangston mit anderen Menschen ohne Feingefühl, barsch und unhöflich
      Gebrauch
      abwertend
      Beispiele
      • ein grober Mensch
      • grobe Worte, Späße
      • eine grobe Antwort
      • sie wurde grob [zu ihm]
      • jemanden grob anfahren
      • jemandem grob kommen (umgangssprachlich; in unhöflicher, zurechtweisender Weise etwas zu jemandem sagen)
    2. nicht sanft, sondern derb
      Gebrauch
      abwertend
      Beispiele
      • jemanden grob anfassen
      • sei doch nicht so grob, du tust mir ja weh!

Herkunft

mittelhochdeutsch grop, althochdeutsch g(e)rob, wahrscheinlich verwandt mit groß in dessen ursprünglicher Bedeutung „grobkörnig“

Grammatik

Adjektiv; Steigerungsformen: gröber, gröbste

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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