(von etwas Auffallendem, Bemerkenswertem) in eine bestimmte Situation eintreten, eine entsprechende Zeitspanne durchlaufen und zum Abschluss kommen; sich ereignen, sich zutragen, sich abspielen, vorgehen, passieren
Beispiele
ein Unglück, ein Wunder ist geschehen
es geschah, dass …
so tun, als wäre nichts geschehen
ich dachte schon, es sei Wunder was geschehen, weil du nicht kamst
wenn du nicht aufpasst, wird noch etwas geschehen (wird noch etwas Unangenehmes, Schlimmes passieren)
so geschehen (so hat es sich ereignet) am 12. Juni 1866
〈substantiviertes 2. Partizip:〉 das Geschehene geschehen sein lassen (Vergangenes ruhen lassen)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
geschehen ist geschehen (was geschehen ist, lässt sich nicht mehr rückgängig machen)
ausgeführt, getan, unternommen werden
Beispiele
es wird alles nach Wunsch, in größter Heimlichkeit geschehen
in dieser Sache muss etwas geschehen!
was geschieht mit den alten Zeitungen?
das Verbrechen geschah aus Eifersucht
(Höflichkeitsfloskel als Reaktion, wenn jemand sich bei einem bedankt) „Danke schön!“ – „Gern geschehen!“
sie ließen es geschehen (duldeten es, ließen es zu, unternahmen nichts dagegen), dass der Angeklagte schuldlos verurteilt wurde
widerfahren, zustoßen, passieren
Beispiele
jemandem geschieht ein Unrecht, Leid
bei dem Unfall ist ihr nichts [Schlimmes] geschehen
das geschieht ihm ganz recht (er hat es nicht besser verdient)
ich wusste nicht, wie mir geschah (so schnell ging es)
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
es ist um jemanden geschehen (1. jemand ist verloren, [gesundheitlich, finanziell] ruiniert, hat keine Chancen mehr. 2. jemand hat sich rettungslos verliebt.)
es ist um etwas geschehen (etwas ist dahin, besteht nicht mehr: als er das hörte, war es um seine Ruhe geschehen)
mittelhochdeutsch geschehen, althochdeutsch giskehan, zu: skehan = eilen, rennen, die heutigen Bedeutungen aus „schnell vor sich gehen, plötzlich vorkommen“