be­set­zen

Wortart:
schwaches Verb
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉besetzen

Rechtschreibung

Worttrennung
be|set|zen

Bedeutungen (4)

  1. mit etwas verzieren, was aufgenäht, aufgeklebt o. Ä. wird
    Beispiel
    • ein Kleid mit Spitzen, einen Mantel mit Pelz besetzen
  2. belegen; reservieren, für sich in Anspruch nehmen
    Beispiele
    • Stühle, einen Fensterplatz im Abteil besetzen
    • es wurde gefordert, dass die Partei die Sozialpolitik besetzen soll (sich auf diesem Gebiet verstärkt profilieren soll)
    • 〈häufig im 2. Partizip:〉 die Toilette ist besetzt (nicht frei)
    • alle Tische sind [voll] besetzt (an den Tischen ist kein Platz mehr frei)
    • das Theater, der Zug war bis auf den letzten Platz besetzt (es war kein Platz mehr frei)
    • es/die Leitung ist besetzt (es wird gerade telefoniert)
    • dieser Abend ist leider schon besetzt (für anderes vorgesehen)
    • (umgangssprachlich) der Direktor ist besetzt ([anderweitig] in Anspruch genommen, nicht abkömmlich)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 mit Hassgefühlen besetzte (Psychologie; eng verknüpfte, assoziierte) Vorstellungen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 die zweite Stelle der Relation ist mit einer Variablen besetzt (Logik; ausgefüllt)
  3. an jemanden vergeben
    Beispiele
    • einen Ausschuss paritätisch besetzen
    • die Stelle muss neu besetzt werden
    • der Wettbewerb ist stark besetzt (es nehmen sehr gute Leute teil)
    • die Oper, der Film ist hervorragend, mit guten Leuten besetzt (hat eine sehr gute Besetzung 2b)
    1. (ein Gebiet o. Ä.) erobern und darin Truppen stationieren, militärisch einnehmen und als fremde Macht beherrschen
      Beispiele
      • ein Land, eine Stadt besetzen
      • besetzte Gebiete
    2. in Besitz nehmen
      Beispiele
      • ein Haus besetzen (ein leer stehendes [für den Abbruch vorgesehenes] Haus ohne Einwilligung des Eigentümers beziehen, um dort zu wohnen)
      • die Aufständischen besetzten das Rathaus (brachten es in ihre Gewalt)
      • die Demonstrierenden besetzten ein Baugelände, ein Waldstück (zogen dorthin, hielten sich dort auf, um gegen die geplante Verwendung zu demonstrieren)
    3. mit Posten versehen und kontrollieren
      Beispiel
      • die Polizei hatte alle Ausgänge besetzt

Herkunft

mittelhochdeutsch besetzen, althochdeutsch bisezzen, zu setzen

Grammatik

schwaches Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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besetzen
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