Zug, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉Zug
Wort mit gleicher Schreibung
Zug (Kanton – Substantiv, Neutrum (Eigenname))

Rechtschreibung

Worttrennung
Zug
Beispiele
Zug um Zug; Dreiuhrzug (mit Ziffer 3-Uhr-Zug D 26); im Zuge (in Verbindung mit) dieser Entwicklung

Bedeutungen (16)

    1. Lokomotive oder Triebwagen mit den zugehörigen (angekoppelten) Wagen (bei der Eisenbahn, Straßenbahn o. Ä.)
      Zug
      © MEV Verlag, Augsburg
      Herkunft
      nach gleichbedeutend englisch train, ursprünglich = Gefolge, dann über „in einer Reihe sich bewegende Wagen oder Packtiere“ Bedeutungsentwicklung zu „Gruppe, Kolonne (von Fahrzeugen oder Personen)“ und „Eisenbahnzug“
      Beispiele
      • ein überfüllter, leerer, fahrplanmäßiger, verspäteter Zug
      • der Zug nach Frankfurt läuft auf Gleis 2 ein
      • der Zug hält, fährt gleich ab, kommt voraussichtlich zehn Minuten später an
      • dieser Zug hat keinen Anschluss (es fährt kein Anschlusszug in die gewünschte Richtung)
      • dieser Zug führt, hat einen Speisewagen
      • mein Zug geht in einer Stunde
      • einen Zug benutzen, verpassen, versäumen, gerade noch erreichen
      • Vorsicht bei der Abfahrt des Zuges!
      • jemanden an den Zug bringen
      • auf den fahrenden Zug aufspringen
      • im Zug sitzen
      • sich nach den Zügen (dem Fahrplan der Züge) erkundigen
      • jemanden vom Zug abholen, zum Zug bringen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • im falschen Zug sitzen (umgangssprachlich: sich nicht richtig entschieden haben)
      • der Zug ist abgefahren (umgangssprachlich: es ist zu spät, man kann nichts mehr ändern)
    2. Zug
      © HenningManninga - Fotolia.com
    3. Zug
      © tommyS - Fotolia.com
      Beispiel
      • die Feuerwehr war mit drei Zügen ausgerückt
    4. Beispiel
      • ein Zug Ochsen, Schlittenhunde
    1. sich fortbewegende Gruppe, Schar, Kolonne
      Zug - Zug von Demonstranten
      Zug von Demonstranten - © Robert Neumann - Fotolia.com
      Beispiele
      • ein langer Zug von Demonstranten, Trauernden
      • endlose Züge von Flüchtlingen
      • fröhliche Musikanten schritten dem Zug voran
      • sich zu einem Zug formieren
    2. das Ziehen, Sichfortbewegen [in einer Gruppe]
      Beispiele
      • der Zug der Wildgänse nach Norden hat begonnen
      • den Zug der Wolken beobachten
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 im Zuge (Papierdeutsch; im Zusammenhang mit) der neuen Entwicklung
  1. das Einwirken auf etwas, um es zu sich hin zu bewegen; gegen die Kräfte des Festhaltens oder des inneren Zusammenhalts wirkende Kraft
    Beispiele
    • ein starker Zug nach unten, nach der Seite
    • Zug ausüben
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 das ist der Zug der Zeit
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sie hat einen Zug ins Gemeine
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 dem Zug des Herzens folgen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • in etwas ist Zug (umgangssprachlich: in einer Sache ist Schwung)
    • gut im Zuge/im besten Zuge mit etwas sein (gut mit etwas vorankommen; arbeitend weiterkommen; wohl ursprünglich bezogen auf das Ziehen der Zugtiere: die Arbeit geht gut voran, wenn das Gespann tüchtig „im Zug“ liegt, kräftig zieht)
    1. Vorrichtung (z. B. Band, Hebel, Griff), mit der ein Zug (3) ausgeübt wird, um etwas auseinander- oder zusammenzuziehen, zu öffnen oder zu schließen o. Ä.
      Beispiele
      • der Zug am Rollladen, an der Gardine
      • der Zug (ausziehbares Mittelteil) der Posaune
    2. ausziehbares Fach, Schubfach
      Gebrauch
      landschaftlich
      Beispiel
      • die Züge im Schreibtisch
  2. das Bewegen, Weiterrücken einer Figur
    Zug - Zug beim Schach
    Zug beim Schach - © Helder Almeida - Fotolia.com
    Gebrauch
    Brettspiele
    Beispiele
    • ein kluger, [un]überlegter Zug
    • wer hat den ersten Zug?
    • Schwarz ist am Zug
    • matt in drei Zügen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 taktische Züge
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 jetzt ist die andere Seite am Zug (muss sie handeln, etwas unternehmen)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 etwas Zug um Zug (eins nach dem andern ohne Unterbrechung) erledigen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • zum Zug kommen (entscheidend aktiv werden können, die Möglichkeit zum Handeln bekommen: er ist bei seiner Freundin, bei dieser Sache wieder nicht zum Zuge gekommen)
    1. Beispiele
      • einen kräftigen Zug aus der Flasche tun
      • einen tiefen Zug nehmen
      • er stürzte das Bier in einem Zug hinunter, leerte das Glas auf einen/in einem Zug (ohne abzusetzen)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • einen guten Zug haben (umgangssprachlich: viel auf einmal trinken, ohne abzusetzen)
      • in einem Zug (ohne Unterbrechung: er hat den Roman in einem Zug gelesen)
    2. das Einziehen von Rauch
      Zug - Zug eines Mannes an einer Pfeife
      Zug eines Mannes an einer Pfeife - © MEV Verlag, Augsburg
      Beispiele
      • ein gieriger, hastiger Zug an der Zigarette
      • er tat einige Züge
    3. tiefes Atmen, Atemzug
      Beispiel
      • die Luft in tiefen, vollen Zügen einziehen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • etwas in vollen Zügen genießen (etwas voll und ganz genießen, auskosten)
      • in den letzten Zügen liegen (umgangssprachlich: im Sterben liegen; eigentlich = die letzten Atemzüge tun)
  3. Bewegung des kräftigen Durchziehens beim Schwimmen oder Rudern, Schlag
    Beispiel
    • in langen Zügen rudern
    1. als unangenehm empfundener Luftzug
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • hier herrscht [ein] ständiger Zug
      • keinen Zug vertragen
      • die Fenster müssen gegen Zug abgedichtet werden
      • im Zug (an einer Stelle, an der es zieht) sitzen
    2. nach außen, zum Schornstein führender Luftzug im Ofen
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • der Ofen hat [keinen] guten Zug
      • bei zu viel Zug brennt das Feuer schnell herunter
  4. Durchgang, Kanal, Rohr für die Luft im Ofen oder Kamin
    Beispiel
    • der Zug ist nicht richtig abgedichtet
  5. Linie[nführung] einer Schrift oder Zeichnung; Schriftzug
    Beispiel
    • die Züge der Schrift können etwas über den Charakter des Schreibers aussagen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • in großen, groben Zügen (nur in Umrissen, skizzenhaft, ohne auf Einzelheiten einzugehen: etwas in großen Zügen darstellen; das ist in groben Zügen die Vorgeschichte)
  6. typische Linie des Gesichts, Ausdruck
    Beispiele
    • sympathische, jungenhafte, scharfe, fein geschnittene, brutale Züge
    • in seinem Gesicht lag ein Zug von Strenge
    • er hat einen energischen Zug um den Mund
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 diese Stadt trägt noch dörfliche Züge
  7. charakteristische Art, Wesenszug
    Beispiele
    • ein eigenartiger, charakteristischer Zug an ihm
    • das war kein schöner Zug von dir (das war nicht nett)
    • das Werk hat romantische Züge
  8. durch Erziehung erreichte Ordnung, Ausrichtung; Disziplin
    Gebrauch
    umgangssprachlich
    Beispiele
    • militärischer Zug
    • der Trainer hat Zug in die Mannschaft gebracht
    1. unter dem Kommando eines Zugführers stehende kleinste militärische Abteilung
      Beispiel
      • ein Zug Infanterie
    2. durch fachliche Merkmale gekennzeichnete Abteilung, Fachrichtung
      Beispiel
      • der altsprachliche, neusprachliche, mathematisch-naturwissenschaftliche, musische Zug eines Gymnasiums
  9. spiralig gewundene Vertiefung im Innern des Laufs einer Feuerwaffe
    Beispiel
    • die Züge eines Gewehres, Geschützrohrs
  10. lang gestreckte landschaftliche Formation (z. B. Gebirgszug, Höhenzug)
    Zug - Ein Höhenzug
    Ein Höhenzug - © steffenw - Fotolia.com
    Gebrauch
    selten
    Beispiel
    • die Züge des Odenwaldes

Herkunft

mittelhochdeutsch, althochdeutsch zuc, zu ziehen und eigentlich = das Ziehen

Grammatik

der Zug; Genitiv: des Zuges, Zugs, Plural: die Züge

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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