Haar, das

Wortart:
Substantiv, Neutrum
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
Haar
Lautschrift
🔉[haːɐ̯]
Wort mit gleicher Schreibung
Haar (Gebirgszug – Substantiv, feminin (Eigenname))

Rechtschreibung

Worttrennung
Haar
Beispiele
Haar; aber Härchen, Härlein

Bedeutungen (3)

  1. beim Menschen und bei den meisten Säugetieren auf der Haut [dicht] wachsendes, feines, fadenförmiges Gebilde aus Hornsubstanz
    Haar - Mann mit zur Seite gekämmten Haaren
    Mann mit zur Seite gekämmten Haaren - © MEV Verlag, Augsburg
    Beispiele
    • graue, (gehoben:) silberne, weiße Haare an der Schläfe
    • die Haare wachsen, fallen ins Gesicht, hängen in die Stirn, fallen [ihm] aus
    • [sich] ein graues Haar auszupfen, ausreißen
    • [sich] die Haare schneiden lassen
    • [sich] die Haare waschen, trocknen, föhnen, färben, tönen
    • die Haare kämmen, bürsten, toupieren
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemandem stehen die Haare zu Berge/sträuben sich die Haare (umgangssprachlich: jemand ist in höchstem Maße erschrocken, entsetzt)
    • ein Haar in der Suppe/in etwas finden (umgangssprachlich: an einer sonst guten Sache etwas entdecken, was einem nicht passt)
    • kein gutes Haar an jemandem, etwas lassen (umgangssprachlich: nur Schlechtes über jemanden, etwas sagen; alles, was jemand tut, schlecht finden, kritisieren)
    • jemandem die Haare vom Kopf fressen (umgangssprachlich scherzhaft: auf jemandes Kosten sehr viel essen)
    • Haare auf den Zähnen haben (von streitbar-aggressiver, rechthaberischer Wesensart sein [und sich auf diese Weise behaupten]; vermutlich hergeleitet von starker Behaarung als Zeichen von Männlichkeit, die sich sogar auf den Zähnen [älter: auf der Zunge] zeige)
    • Haare lassen [müssen] (umgangssprachlich: nur mit gewissen Einbußen etwas durchführen, ein gestecktes Ziel erreichen können; bezogen auf die Haare, die einem bei einer Schlägerei ausgerissen werden)
    • sich <Dativ> über, wegen, um etwas keine grauen Haare wachsen lassen (umgangssprachlich: sich wegen etwas keine unnötigen Sorgen machen, sich über etwas nicht im Voraus aufregen, grämen)
    • sich <Dativ> die Haare raufen (vor Ratlosigkeit, Verzweiflung nicht wissen, was man tun soll)
    • jemandem kein Haar/niemandem ein Haar krümmen [können] (umgangssprachlich: jemandem nichts/niemandem etwas zuleide tun [können])
    • an einem Haar hängen (umgangssprachlich: sehr unsicher sein; in Bezug auf das Gelingen von einer bloßen Kleinigkeit abhängen)
    • etwas an/bei den Haaren herbeiziehen (umgangssprachlich: etwas anführen, was nicht oder nur sehr entfernt zur Sache gehört; Begründungen von sehr weit herholen)
    • sich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen (Sumpf)
    • auf ein Haar/aufs Haar (umgangssprachlich: ganz genau, exakt)
    • sich in die Haare fahren/geraten/kriegen (umgangssprachlich: Streit miteinander anfangen, bekommen)
    • sich in den Haaren liegen (umgangssprachlich: sich heftig streiten)
    • um ein Haar (umgangssprachlich: 1. es hätte nicht viel gefehlt, und …; beinahe, fast: um ein Haar wäre es schiefgegangen. 2. ganz wenig, eine winzige Kleinigkeit: er ist nur um ein Haar größer als seine Schwester.)
    • nicht [um] ein Haar breit/[um] kein Haar breit (Haarbreit)
    • ums Haar (beinahe, fast)
    • nicht [um] ein Haar/[um] kein Haar (umgangssprachlich: er hat sich [um] kein Haar geändert)
    • krause Haare, krauser Sinn (wer krause Haare hat, ist eigenwillig)
    1. die Gesamtheit der Haare auf dem Kopf des Menschen; das Kopfhaar
      Haar - Frau mit offen getragenem Haar
      Frau mit offen getragenem Haar - © MEV Verlag, Augsburg
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • sie hat schönes, blondes, rotes, braunes, schwarzes, helles, dunkles, lockiges, krauses, glattes, volles Haar
      • das Haar lang, kurz, offen, [in der Mitte] gescheitelt tragen
    2. (bei den meisten Säugetieren) Behaarung; Fell
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiel
      • das weiche, seidige Haar des Hundes
  2. haarähnliches Gebilde, das in großer Zahl besonders Blätter und Stängel bestimmter Pflanzen bedeckt
    Gebrauch
    Botanik
    Grammatik
    meist im Plural
    Beispiel
    • die Unterseite der Blätter ist mit Haaren bedeckt

Herkunft

mittelhochdeutsch, althochdeutsch hār, eigentlich = Raues, Struppiges, Starres

Grammatik

das Haar; Genitiv: des Haar[e]s, Plural: die Haare

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

Anzeigen:
Haar
Mentor KI Banner

Die Duden-Bücherwelt  

Noch Fragen?