Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat heute Morgen das Wort des Jahres 2020 bekannt gegeben: Coronapandemie.
„Die Zusammensetzung Corona-Pandemie benennt das beherrschende Thema nahezu des gesamten Jahres“ erklärt die GfdS dazu in ihrer Pressemeldung. Traditionell sucht die GfdS Ausdrücke, die das zu Ende gehende Jahr in besonderer Weise charakterisieren. Die Wörter des Jahres werden 2020 zum 44. Mal in Folge bekannt gegeben.
Als Wort des Jahres steht Coronapandemie für die nach Einschätzung vieler Fachleute schwerste Krise seit dem 2. Weltkrieg. Gleichzeitig steht das Wort auch in einer ganzen Reihe von neuen Zusammensetzungen mit Corona-/corona- wie Coronakrise, -zahlen, -verordnung, Corona-Hotspot, -Warn-App, coronabedingt, -geplagt, -negativ/-positiv ... Häufig zu lesen und zu hören ist auch die einfache Form Corona: „Er hat sich auf Corona testen lassen“, „Sie hat jetzt auch Corona“.
„Als wir in diesem Frühjahr und Sommer am neuen Rechtschreibduden gearbeitet haben, war uns klar, dass die Coronapandemie – obwohl noch kein halbes Jahr alt – schon ihre Spuren in diesem Wörterbuch hinterlassen würde“, so Dr. Kathrin Kunkel-Razum, die Leiterin der Dudenredaktion.
Neben Coronapandemie hat die GfdS neun weitere Wörter benannt:
2. Lockdown
3. Verschwörungserzählung
4. Black Lives Matter
5. AHA
6. systemrelevant
7. Triage
8. Geisterspiele
9. Gendersternchen
10. Bleiben Sie gesund!
Einige davon stehen schon seit vielen Jahren im Rechtschreibduden, dazu gehören systemrelevant oder Triage. Gendersternchen wurde im Sommer in die aktuelle 28. Auflage aufgenommen. Auf Duden online sind alle zehn Ausdrücke bereits vertreten. Dass sieben von zehn Wörtern bzw. Wendungen auf der Liste einen direkten Corona-Bezug haben, rückt deutlicher als jede Einzelplatzierung in den Blick, wie stark das Jahr auch sprachlich 2020 von der Pandemie geprägt war.
Einen Artikel zum Wort des Jahres 2020 finden Sie auf unserer Homepage. Dort erfahren Sie auch mehr über die Aktionen Wort bzw. Unwort des Jahres in Deutschland. Autor ist Dr. Jochen A. Bär, Professor für Germanistische Sprachwissenschaft an der Universität Vechta.
