Die folgenden Erklärungen zu den wichtigsten Fachausdrücken sollen lediglich erste Verständnishilfen bieten. Weitere Bezeichnungen, ausführliche Erläuterungen und mehr Beispiele findet man über das Register des Dudenbandes 4, der „Grammatik“. Fachausdrücke, die in der Dudengrammatik verwendet werden, sind durch Fettdruck hervorgehoben.
L
Laut: kleinste akustisch-artikulatorische Einheit der gesprochenen Sprache
Leideform: vgl. Passiv
Lexem: kleinster selbstständiger Bedeutungsträger des Wortschatzes; lexikalisches Wort (im Unterschied zur Wortform, dem syntaktischen Wort)
Lexik: Gesamtheit der Lexeme einer Sprache; Wortschatz
lexikalisch: 1. auf Lexeme (Wörter [1]) und deren Inhalts- und Ausdrucksseite bezogen, den Wortschatz betreffend, zum Wortschatz gehörig 2. mit einer „echten“, über Weltwissen erschließbaren, nicht rein grammatischen Bedeutung; eine solche „echte“ Bedeutung betreffend
lexikalisiert: in dieser Form und Bedeutung gebräuchlich und daher zum Wortschatz gehörig; im Wörterbuch festgeschrieben oder zumindest „wörterbuchfähig“
Linearstruktur: vgl. Feld, Satzklammer, Wortstellung
lokal: räumlich, des Orts
M
maskulin, Maskulinum: eines der drei Genera (vgl. Genus) [betreffend]; männliches grammatisches Geschlecht; Substantiv mit dem Artikel der
Matrixsatz: Satz, der einem anderen Satz übergeordnet ist; Satz, der einen anderen Satz enthält
Mehrzahl: vgl. Plural
Metapher: bildliche Übertragung
metaphorisch: als Metapher gebraucht, eine Metapher darstellend, uneigentlich
Minimaleinheit, kommunikativ: vgl. Einheit, funktional
Minimalpaar: zwei Wörter mit verschiedener Bedeutung, die sich nur in einem Laut unterscheiden
Mitlaut: vgl. Konsonant
Mittelfeld: vgl. Feld
Mittelwort: vgl. Partizip
modal: die Art und Weise eines Geschehens o. Ä. bezeichnend
Modalverb: Verb, das in Verbindung mit dem Infinitiv eines anderen Verbs dessen Inhalt modifiziert (dürfen, können, mögen, müssen, sollen, wollen)
Modus: Kategorisierung, die den Geltungsgrad einer Aussage betrifft; speziell: Verbmodus (Indikativ, Konjunktiv oder Imperativ); Aussageweise
Möglichkeitsform: vgl. Konjunktiv
Morphem: kleinste bedeutungstragende Einheit (bzw. Einheit des Sprachsystems, die alle bedeutungsgleichen [Allo]morphe repräsentiert); zum Unterschied zwischen lexikalischen und grammatischen Morphemen ↑ lexikalisch (2), ↑ Affix; zum Unterschied zwischen freien und gebundenen Morphemen ↑ Affix, ↑ Konfix und ↑ Stamm
morphologisch: Wortformen oder den Innenbau von Lexemen und ihre inhaltlichen Leistungen oder grammatischen Funktionen betreffend
Motion: vgl. Movierung
Motivation: semantische Bestimmung einer Wortbildung durch ihre Bestandteile
Movierung: Veränderung des Genus einer Personen- oder Tierbezeichnung durch ein Suffix (evtl. mit Umlaut: Arzt → Ärztin); Motion
N
Nachfeld: vgl. Feld
Nachsilbe: vgl. Suffix
nachzeitig: nach einem anderen Geschehen; später als das Geschehen, das in einem anderen Teilsatz wiedergegeben wird
Nebensatz: in einem Satzgefüge untergeordneter Teilsatz an der Stelle eines Satzglieds (= Gliedsatz) oder Gliedteils (= Gliedteilsatz)
Nebensatz, finit: Teilsatz, der ein untergeordnetes finites Prädikat enthält
Negation: Verneinung
Nennform: vgl. Infinitiv
Neologismus: neu gebildetes oder kürzlich aus einer anderen Sprache übernommenes Wort
neutral, Neutrum: eines der drei Genera (vgl. Genus) [betreffend]; sächliches grammatisches Geschlecht; Substantiv mit dem Artikel das
Nomen: vgl. Substantiv
Nominalgruppe, Nominalphrase: Phrase mit einem Substantiv (Nomen), einer Substantivierung oder einem Pronomen als Kern (Otto liebt süße Schleckereien/Süßes/das)
Nominalgruppenflexion: vgl. Wortgruppenflexion
Nominativ: einer der vier Kasus; 1. Fall, Werfall
Numerale: vgl. Zahl-
Numerus: grammatische Kategorisierung, die angibt, ob etwas als Einzelnes (→ Singular, Einzahl) oder als Menge/Vielheit (→ Plural, Mehrzahl) gesehen wird; Zahl
Numerus-Person: Numerus und Person als Einheit betrachtet, die in einem einzigen Suffix zum Ausdruck kommt, z. B. -st für 2. Person Sg.
O
Obersatz: übergeordneter Teilsatz; Matrixsatz
Objekt: Aktant, der kein Subjekt ist; vgl. Akkusativ-, Dativ-, Genitiv-, Präpositionalobjekt
Objekt, direkt: Akkusativobjekt oder Nebensatz in dieser Funktion
Objekt, indirekt: 1. Dativobjekt 2. Objekt, das kein direktes Objekt ist (z. B. Präpositionalobjekt)
Objektplatzhalter: vgl. unpersönlich (1)
Objektsatz: Nebensatz mit der Funktion eines Objekts; Objektnebensatz
Objektsprädikativ: Prädikativ, dessen Bezugsphrase ein Akkusativ- oder Dativobjekt ist (Man nennt diesen Wein auch Grauburgunder)
obligatorisch: nicht ohne wesentliche Veränderung in der Bedeutung der übergeordneten Einheit weglassbar; nicht weglassbar, ohne dass ein Satz ungrammatisch wird (oft bezogen auf Ergänzungen); Gegensatz: fakultativ
oblique: vom Nominativ verschieden
okkasionell: Gelegenheits-, Augenblicks-; vgl. Gelegenheitsbildung; Gegensatz: usuell
onomatopoetisch: lautmalend
Ordinalzahl: z. B. erste, zweite, dritte; Ordnungszahl