tun
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- Wortart: ⓘ
- unregelmäßiges Verb
- Häufigkeit: ⓘ
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- Wort mit gleicher Schreibung
- tun (landschaftlich – unregelmäßiges Verb)
Rechtschreibung
ⓘ- Worttrennung
- tun
- Beispiele
- ich tue oder tu, du tust, er/sie tut, wir tun, ihr tut, sie tun; du tatst (tatest), er/sie tat; du tätest; tuend; getan; tu[e]!, tut!
Bedeutungen (7)
ⓘ-
-
eine Handlung ausführen; sich mit etwas beschäftigen
- Beispiele
-
- etwas ungern, gern, selbst, allein, auf eigene Verantwortung, von sich aus, unaufgefordert, freiwillig tun
- so etwas tut er nicht
- sie hat viel Gutes getan
- sie hat genau das Richtige, Falsche getan (sich richtig, falsch verhalten)
- er tat, was/wie ihm befohlen
- wenn du nichts [Besseres] zu tun hast, komm doch mit!
- ich habe anderes, Besseres, Wichtigeres zu tun, als hier herumzusitzen
- sie tut nichts als meckern (umgangssprachlich; meckert ständig)
- ich möchte einmal gar nichts tun (faulenzen)
- was willst du nach dem Examen tun? (was sind deine Pläne?)
- ich weiß nicht, was ich tun soll (wie ich mich verhalten soll; womit ich mich beschäftigen soll)
- so etwas tut man nicht (so etwas gehört sich nicht)
- so tu doch etwas! (greif ein!; handle!)
- er hat sein Möglichstes, Bestes getan (sich nach Kräften bemüht)
- man sollte das eine tun und das andere nicht lassen (beides tun)
- du kannst tun und lassen, was du willst (niemand macht dir Vorschriften)
- tu, was du willst! (es ist mir gleichgültig, wie du handelst, dich verhältst)
- sie hat getan, was sie konnte (sich nach Kräften bemüht)
- er hat alles [Erdenkliche] getan (alle seine Möglichkeiten ausgeschöpft), um das zu verhindern
- was tust du hier? (was willst du hier, warum bist du hier?)
- was kann ich für dich tun? (wie kann ich dir behilflich sein?)
- kann ich etwas für dich tun? (dir helfen?)
- du musst etwas für deine Gesundheit, deine Haut, für dich tun (etwas tun, was deiner Gesundheit, deiner Haut, dir guttut)
- die Regierung sollte mehr für die Rentner tun (stärker in ihrem Interesse handeln)
- dagegen muss man etwas, kann man nichts tun (dagegen muss man, kann man nicht angehen)
- was wirst du mit dem Geld tun? (wie wirst du es verwenden?)
- du kannst damit tun, was du willst (darüber frei verfügen)
- was tust du (hast du vor) mit dem Messer?
- dafür, dass das auch in Zukunft so bleibt, müssen wir etwas tun (uns einsetzen)
- es hat sich so ergeben, ohne dass ich etwas dazu getan hätte (ohne mein Dazutun)
- sie hatte nichts Eiligeres zu tun, als es weiterzuerzählen (erzählte es sofort weiter)
- 〈auch ohne Akkusativ-Objekt:〉 (landschaftlich) tu langsam! (nicht so schnell!)
- was tun? (was soll man in dieser Situation machen?)
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 was tut denn die tote Fliege in meiner Suppe? (sie gehört doch hier nicht hinein!)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- man tut, was man kann (man bemüht sich nach Kräften)
- ich will sehen, was sich tun lässt (ich werde mein Möglichstes tun)
- was tut man nicht alles! (man versucht, dem anderen einen Gefallen zu tun, obgleich es einem nicht leichtfällt)
-
(etwas Bestimmtes) verrichten, erledigen, vollbringen
- Beispiele
-
- sie tut ihre Arbeit, Pflicht
- ich habe noch etwas Wichtiges zu tun
- es bleibt nur noch eines zu tun
- wer hat das getan? (wer ist der Schuldige?)
- was hat sie denn getan? (sich zuschulden kommen lassen?)
- der Tischler hat viel zu tun (viele Aufträge)
- tus doch! (mach deine Drohung doch wahr!)
- du tust es ja doch nicht (ich glaube dir nicht, dass du es wirklich tust)
- 〈auch ohne Akkusativ-Objekt:〉 ich habe zu tun (muss arbeiten)
- nach getaner Arbeit
- ich hatte dort [geschäftlich] zu tun (war dort, um etwas [Geschäftliches] zu erledigen)
- Mutter hatte noch in der Küche zu tun
-
nimmt die Aussage eines vorher im Kontext gebrauchten Verbs auf
- Beispiele
-
- ich riet ihr zu verschwinden, was sie auch schleunigst tat
- 〈unpersönlich:〉 es sollte am nächsten Tag regnen, und das tat es dann auch
-
ausführen, machen
- Beispiele
-
- einen Blick aus dem Fenster, einen Sprung, einen Schritt tun
- eine Äußerung, einer Sache Erwähnung tun
- 〈unpersönlich:〉 plötzlich tat es einen furchtbaren Knall
-
hervor-, zustande bringen, bewirken
- Beispiele
-
- ein Wunder tun
- (verblasst) seine Wirkung tun (wirken)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- was tuts? (umgangssprachlich: na und?; was solls?)
- was tut das schon? (umgangssprachlich: was macht das schon?)
- das tut nichts (das ist unerheblich, spielt keine Rolle)
-
zuteilwerden lassen; zufügen, antun; in einer bestimmten Weise an jemandem handeln
- Beispiele
-
- jemandem [etwas] Gutes tun
- jemandem einen Gefallen tun
- du hast dir was an der Stirn getan (dich verletzt)
- er hat viel an ihr getan (umgangssprachlich; hat ihr viel Gutes getan)
- warum hast du mir das getan (angetan)?
- er tut dir nichts (fügt dir kein Leid zu)
- 〈auch ohne Dativobjekt:〉 der Hund tut nichts (beißt nicht)
-
-
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- es tun (1. umgangssprachlich; den gewünschten Zweck erfüllen; genügen, ausreichen: das billigere Papier tut es auch; Sahne wäre besser, aber Milch tut es auch; die Schuhe tun es noch einen Winter. 2. funktionieren, gehen: das Auto tuts noch einigermaßen, tuts nicht mehr so recht.)
-
funktionieren, gehen
- Gebrauch
- landschaftlich umgangssprachlich
- Beispiel
-
- das Radio tut nicht [richtig]
-
irgendwohin bringen, befördern, setzen, stellen, legen
- Gebrauch
- umgangssprachlich
- Beispiele
-
- tu es an seinen Platz, in den Müll, in den Schrank
- Salz an, in die Suppe tun
- das Geld tue ich auf die Bank
- den Kleinen tun wir zur Oma (geben wir in ihre Obhut)
- sie taten (umgangssprachlich; schickten) die Tochter aufs Gymnasium
-
durch sein Verhalten einen bestimmten Anschein erwecken; sich geben, sich stellen
- Beispiele
-
- freundlich, vornehm, geheimnisvoll, überrascht tun
- sie tat dümmer, als sie war
- er tut [so], als ob/als wenn/wie wenn er nichts wüsste, als wüsste er nichts, als sei nichts gewesen
- 〈elliptisch:〉 sie tut nur so [als ob] (sie gibt das nur vor, verstellt sich nur)
- tu doch nicht so! (verstell dich doch nicht so!)
-
sich ereignen; vorgehen, geschehen; im Gange sein; sich verändern
- Grammatik
- sich tun
- Beispiele
-
- in der Politik, im Lande tut sich etwas, einiges
- es tut sich immer noch nichts
-
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
-
- es mit jemandem, etwas zu tun haben (jemanden, etwas von bestimmter Art vor sich haben: wir haben es hier mit einem gefährlichen Verbrecher, Virus zu tun; Sie scheinen nicht zu wissen, mit wem Sie es zu tun haben (als Zurechtweisung))
- [es] mit etwas zu tun haben (umgangssprachlich: an etwas leiden; mit etwas Schwierigkeiten haben: sie hat mit einer Grippe zu tun; er hat es mit dem Herzen zu tun)
- [es] mit jemandem, etwas zu tun bekommen/(umgangssprachlich:) kriegen (von jemandem zur Rechenschaft gezogen werden o. Ä.: sonst kriegst du es mit mir zu tun!)
- mit sich [selbst] zu tun haben (persönliche Probleme haben, die einen beschäftigen)
- mit etwas, jemandem zu tun haben (mit etwas, jemandem umgehen, in Berührung kommen; sich mit etwas, jemandem befassen, auseinandersetzen müssen: in ihrem Beruf hat sie viel mit Büchern zu tun; er hat noch nie [etwas] mit der Polizei zu tun gehabt)
- mit etwas zu tun haben (1. mit etwas zusammenhängen, mit etwas in [ursächlichem] Zusammenhang stehen: das hat vielleicht etwas mit dem Wetter zu tun. 2. umgangssprachlich; etwas Bestimmtes darstellen, sein; als etwas Bestimmtes bezeichnet werden können: mit Kunst hat das wohl kaum etwas zu tun.)
- mit etwas nichts zu tun haben (1. für etwas nicht zuständig, verantwortlich sein; mit etwas nicht befasst sein: mit dem Binden der Bücher haben wir nichts zu tun. 2. nicht als [Mit]schuldiger für etwas [mit]verantwortlich sein: er hat mit dem Mord nichts zu tun.)
- mit jemandem, etwas nichts zu tun haben wollen (jemanden, etwas meiden; sich aus etwas heraushalten)
- es ist um jemanden, etwas getan (gehoben; geschehen 2)
- jemandem ist [es] um jemanden, etwas zu tun (gehoben: jemandem geht es um jemanden, etwas: es ist mir um dich, deine Gesundheit zu tun)
Synonyme zu tun
ⓘ- sich befassen, sich beschäftigen, beschäftigt sein, sich betätigen
Herkunft
ⓘmittelhochdeutsch, althochdeutsch tuon, eigentlich = setzen, stellen, legen
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.