still

Wortart:
Adjektiv
Aussprache:
Betonung
🔉still

Rechtschreibung

Worttrennung
still

Kleinschreibung D 89:

  • stiller Teilhaber, stille Reserven, stille Rücklagen, stille Beteiligung (Kaufmannssprache)
  • das stille Örtchen (umgangssprachlich scherzhaft für Toilette)
  • eine stille Messe (katholische Kirche)

Großschreibung:

  • im Stillen (unbemerkt)
  • D 140: der Stille Ozean
  • D 151: der Stille Freitag (Karfreitag); die Stille Woche (Karwoche)

Schreibung in Verbindung mit Verben:

  • still sein, still werden, still bleiben
  • in der Kirche sollen wir ganz still (ruhig) sitzen
  • die Kinder sollten lernen, still zu sitzen oder stillzusitzen (sich zu konzentrieren)
  • du musst die Lampe, den Kopf ganz still (ruhig) halten

Vgl. aber stillhalten, stilllegen, stillliegen, stillschweigen, stillstehen

Bedeutungen (6)

  1. so, dass kein oder kaum ein Geräusch, Laut zu hören ist
    Beispiele
    • es war plötzlich ganz still im Haus
    • der Lautsprecher blieb still (gab keinen Ton von sich)
    • still vor sich hin weinen
    1. ruhig (2a), frei von Lärm [und störender Betriebsamkeit]
      Beispiel
      • ein stilles Dorf
    2. ruhig (2b), leise
      Beispiele
      • sie ist eine stille Mieterin
      • er verhielt sich still
      • sei doch [endlich] still!
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 es ist still um jemanden geworden (jemand wird [von der Öffentlichkeit] nicht mehr so beachtet wie früher)
  2. ruhig (1), [fast] unbewegt, reglos
    Beispiele
    • die Luft ist still
    • still [da]liegen
    • die Hände still halten
    • das Kind kann nicht lange still sitzen
    1. ruhig (3a), frei von Spannungen und Aufregungen
      Beispiel
      • überleg dir das in einer stillen Stunde
    2. ruhig (3b), frei von Hektik
      Beispiel
      • ein stilles (geruhsames) Leben führen
  3. zurückhaltend, nicht sehr gesprächig; in sich gekehrt
    Beispiele
    • er ist ein stiller, bescheidener Junge
    • du bist ja heute so still
    • still in der Ecke sitzen
    1. ohne sich [laut] zu äußern; wortlos
      Beispiele
      • ein stiller Vorwurf
      • (formelhaft in Todesanzeigen) in stiller Trauer
      • sie ging still neben ihm her
    2. vor anderen verborgen, heimlich
      Beispiele
      • sie ist seine stille Liebe
      • sie hat die stille Hoffnung, dass …
      • in stillem Einvernehmen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • im Stillen (1. von anderen nicht bemerkt: er hat seine Flucht im Stillen vorbereitet. 2. ohne es zu sagen; bei sich selbst: im Stillen fluchte ich.)

Herkunft

mittelhochdeutsch still(e), althochdeutsch stilli, zu stellen, eigentlich = stehend, unbeweglich

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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