lei­den

Wortart:
unregelmäßiges Verb
Aussprache:
Betonung
🔉leiden

Rechtschreibung

Worttrennung
lei|den
Beispiele
du littst; du littest; gelitten; leid[e]!; Not leiden

Bedeutungen (4)

    1. einen Zustand von schwerer Krankheit, Schmerzen, seelischem Leiden o. Ä. auszuhalten, zu ertragen, zu erdulden haben
      Beispiele
      • er hatte schwer, unmenschlich, lange zu leiden
      • er musste nicht lange leiden (starb eines schnellen Todes)
      • sie hat in ihrem Leben viel gelitten (viel Schweres durchgemacht)
    2. (an einer bestimmten Krankheit, einem bestimmten Leiden) erkrankt sein
      Beispiele
      • an Rheuma, an Bronchitis leiden
      • sie leidet an einem hartnäckigen Ekzem, unter ständigen Kopfschmerzen
    3. (durch etwas, jemanden) körperlich oder seelisch stark beeinträchtigt werden; (etwas, jemanden) als schwer erträglich empfinden
      Beispiele
      • er litt an, unter dem Gefühl der Unsicherheit
      • sie leidet sehr unter seiner Unzuverlässigkeit, unter ihrer Einsamkeit, unter ihrem Chef
    4. (durch etwas) Schaden nehmen
      Beispiele
      • die Bäume haben durch den Frost gelitten
      • seine Gesundheit leidet durch die/unter den Strapazen
  1. von etwas (Negativem) betroffen sein
    Grammatik
    verblasst
    Beispiel
    • Mangel, [großen] Hunger, Not, Schaden, Ängste, Pein, Höllenqualen leiden
    1. gernhaben; als sympathisch, angenehm o. Ä. empfinden
      Grammatik
      in Verbindung mit „können“ oder „mögen“
      Beispiele
      • jemanden [gut, nicht] leiden können
      • jemanden [gerne] leiden mögen
      • das Kleid mag ich nicht leiden
      • etwas nicht leiden können (etwas unerträglich o. ä. finden)
      • er kann [es] nicht leiden, wenn man ihn stört
    2. dulden, hinnehmen
      Grammatik
      meist 2. Partizip, sonst veraltend
      Beispiele
      • er ist hier gelitten (man erträgt ihn, nimmt ihn hin), aber nicht gerade geliebt
      • nicht sehr gelitten sein
      • er ist überall, bei seinen Vorgesetzten gut gelitten (ist beliebt)
      • sie waren dort nur gelitten (sie waren nicht sehr beliebt)
      • (veraltend) er konnte niemanden um sich leiden (er ertrug niemandes Nähe)
      • er litt (veraltend; duldete) das Tier nicht in seinem Haus
    1. (von Sachverhalten o. Ä.) zulassen, erlauben (meist verneint)
      Gebrauch
      gehoben veraltend
      Beispiel
      • der Plan leidet keinen Aufschub
    2. es an einem bestimmten Ort aushalten
      Gebrauch
      veraltend
      Grammatik
      unpersönlich, meist verneint
      Beispiel
      • es leidet mich hier nicht mehr

Synonyme zu leiden

  • sich quälen, Schmerzen erdulden/erleiden, erkrankt sein; (umgangssprachlich) durchmachen

Herkunft

mittelhochdeutsch līden, althochdeutsch līdan, wohl rückgebildet aus: irlīdan = erfahren, durchmachen; ursprünglich = gehen, fahren, reisen, später an das nicht verwandte Leid angeschlossen

Grammatik

unregelmäßiges Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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