hei­ßen

Wortart:
starkes Verb
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉heißen
Wort mit gleicher Schreibung
heißen (hissen – schwaches Verb)

Rechtschreibung

Worttrennung
hei|ßen
Beispiele
du heißt; ich hieß, du hießest; geheißen; heiß[e]!; er hat es mich geheißen, aber wer hat dich das tun heißen?; sie hat mich kommen heißen, seltener geheißen; er war „angeheitert“, will heißen[,] völlig betrunken

Bedeutungen (7)

  1. den Namen haben, sich nennen, genannt werden
    Herkunft
    aus dem passivischen Gebrauch der alten Bedeutung „nennen“
    Beispiele
    • der Junge heißt Peter Müller
    • wie heißt du [mit Vor-, Nachnamen]?
    • früher hat sie anders geheißen (landschaftlich umgangssprachlich: gehießen)
    • wie heißt die Straße?
    • er heißt nach seinem Großvater (er trägt den gleichen Vornamen wie sein Großvater)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • wenn es sich so verhält, heiße ich Hans, Emil, Meier/will ich Hans, Emil, Meier heißen (umgangssprachlich: so verhält es sich ganz gewiss nicht)
    1. Gebrauch
      veraltet
      Beispiel
      • sie haben das Kind [nach seinem Vater] Wilhelm geheißen
    2. Gebrauch
      gehoben
      Beispiele
      • jemanden seinen Freund heißen
      • jemanden launisch heißen
      • das muss man eine großartige Leistung heißen
      • das heiße ich pünktlich [sein]
  2. das Verlangen äußern, dass etwas Bestimmtes geschehe; zu etwas auffordern
    Gebrauch
    gehoben veraltend
    Grammatik
    in Verbindung mit einem Infinitiv + Akkusativ
    Beispiele
    • er hieß mich stehen bleiben
    • wer hat dich kommen heißen/(seltener:) geheißen?
    • er hieß ihn ein ehrlicher Mensch werden
  3. einer Äußerung o. Ä. in einem anderen Zusammenhang, einem Wort in einer anderen Sprache o. Ä. entsprechen; das Gleiche bedeuten, aussagen, ausdrücken
    Beispiele
    • „guten Abend“ heißt auf Französisch „bonsoir“
    • er weiß, was es heißt (bedeutet), Verantwortung zu tragen
    • das will schon etwas heißen
    • das soll nun etwas heißen! (umgangssprachlich abwertend; soll Eindruck machen!)
    • 〈in einer Verärgerung ausdrückenden Antwort, die eine vorangegangene Äußerung aufgreift:〉 was heißt hier: morgen? Das wird sofort gemacht
    • (als Erläuterung oder Einschränkung von etwas vorher Gesagtem:) ich komme morgen, das heißt, nur wenn es nicht regnet; Abkürzung: d. h.
  4. den Wortlaut haben, lauten
    Beispiele
    • der Titel des Romans heißt „Krieg und Frieden“
    • der Werbespruch, sein Motto heißt: …
    1. (als Vermutung, Behauptung o. Ä.) gesagt werden
      Gebrauch
      gehoben veraltend
      Grammatik
      unpersönlich
      Beispiel
      • es heißt, er sei ins Ausland gegangen
    2. (an einer bestimmten Stelle) zu lesen sein, geschrieben stehen
      Gebrauch
      gehoben veraltend
      Grammatik
      unpersönlich
      Beispiele
      • bei Hegel heißt es, …
      • in dem Abkommen heißt es ausdrücklich, dass …
      • in seinem Brief hatte es geheißen, er wolle zurückkommen
  5. nötig, geboten sein
    Gebrauch
    gehoben
    Grammatik
    unpersönlich
    Beispiele
    • noch heißt es abwarten
    • da heißt es aufgepasst/aufpassen! (gilt es aufzupassen!)

Synonyme zu heißen

  • den Namen haben/tragen, genannt werden, sich nennen; (landschaftlich

Herkunft

mittelhochdeutsch heiʒen, althochdeutsch heiʒʒan = auffordern, befehlen; sagen; nennen, wohl eigentlich = antreiben, zu etwas drängen

Grammatik

starkes Verb; Perfektbildung mit „hat“

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