grei­fen

Wortart:
starkes Verb
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
🔉greifen

Rechtschreibung

Worttrennung
grei|fen
Beispiele
du griffst; gegriffen; greif[e]!; um sich greifen; D 82: zum Greifen nahe; wir konnten ein Umsichgreifen des Feuers verhindern

Bedeutungen (8)

  1. ergreifen, [in die Hand] nehmen, packen
    Beispiele
    • einen Stein greifen
    • etwas mit der Zange greifen
    • ich griff (nahm) mir noch ein Stück Kuchen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • zum Greifen nah[e] (nicht mehr in weiter Ferne, sondern ganz nah: die Berge waren am Abend zum Greifen nah; der Erfolg schien zum Greifen nah[e])
  2. fangen, fassen; gefangen nehmen
    Beispiele
    • einen Dieb greifen
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) den werde ich mir mal greifen (stellen, um ihn zu rügen)
  3. in bestimmter Absicht, zu einem bestimmten Tun ergreifen
    Gebrauch
    gehoben
    Beispiele
    • die Sekretärin griff zum Block
    • zur Zigarette greifen (rauchen)
    • zur Feder greifen (zu schreiben anfangen, schriftstellerisch tätig werden)
    • abends greift sie gern zu einem Buch (liest sie gern)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 zu einer fragwürdigen Methode, zu schärferen Mitteln, zum Äußersten greifen (Zuflucht nehmen)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 zur Selbsthilfe greifen
    1. die Hand nach jemandem, etwas ausstrecken [um ihn, es zu ergreifen]
      Beispiele
      • nach dem Glas, nach seinem Hut greifen
      • das Kind greift Hilfe suchend nach der Hand der Mutter
      • sie wollte sich festhalten, aber ihre Hand griff ins Leere (sie fand keinen Halt)
      • der Betrunkene hatte ihr ins Steuer gegriffen und damit den Unfall verursacht
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 nach der Macht, Krone greifen (die Macht, Königsherrschaft anstreben)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • hinter sich greifen müssen (Ballspiele Jargon: als Torwart, Torwartin ein Tor hinnehmen müssen)
      • um sich greifen (sich ausbreiten: das Feuer, eine Unsitte greift um sich; die Epidemie griff rasch um sich)
    2. die Hand nach etwas ausstrecken, um es zu berühren
      Beispiele
      • an seine Mütze greifen
      • (als Zeichen der Begriffsstutzigkeit) sie griff sich an die Stirn, an den Kopf
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (gehoben) diese traurige Geschichte greift ihr ans Herz (geht ihr nahe, rührt sie)
  4. (durch Bewegungen der Hand auf einem Musikinstrument) zum Erklingen bringen
    Beispiele
    • einen Akkord [auf der Gitarre, auf dem Klavier] greifen
    • ihre Hand ist gerade groß genug, um eine Oktave zu greifen (zu umspannen)
  5. fest aufliegen, einrasten o. Ä., sodass ein bestimmter Vorgang richtig vonstattengeht; genügend Reibungswiderstand haben
    Gebrauch
    besonders Technik
    Beispiele
    • auf der vereisten Fahrbahn griffen die Räder nicht
    • das Zahnrad greift nicht mehr richtig
  6. Wirkung zeigen
    Beispiel
    • diese Methoden greifen nicht mehr
  7. schätzen, veranschlagen
    Grammatik
    nur im 2. Partizip
    Beispiel
    • diese Zahl ist sehr hoch, zu niedrig gegriffen

Herkunft

mittelhochdeutsch grīfen, althochdeutsch grīfan, gemeingermanisch Verb

Grammatik

starkes Verb; Perfektbildung mit „hat“

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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