Wil­le, selten Wil­len, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉Wille
Willen
Lautschrift
Bei der Schreibung „Willen“:
[ˈvɪlən]

Rechtschreibung

Worttrennung
Wil|le, Wil|len
Beispiele
der Letzte oder letzte Wille D 89; wider Willen; jemandem zu Willen sein; voll guten Willens

Bedeutung

jemandes Handlungen, Verhaltensweise leitendes Streben, Wollen, besonders als Fähigkeit des Menschen, sich bewusst für oder gegen etwas zu entscheiden; durch bewusste geistige Entscheidung gewonnener Entschluss zu etwas; bestimmte feste Absicht

Beispiele
  • ein starker, eiserner, entschlossener, unerschütterlicher, schwankender, schwacher Wille
  • unser aller Wille
  • der Wille des Volkes zum Frieden
  • Gottes unerforschlicher Wille
  • dies war der Wille des Verstorbenen
  • es war kein böser Wille von mir
  • es war mein freier Wille, dies zu tun
  • der gute Wille allein reicht nicht aus
  • jemandes Willen erfüllen, ausführen, beeinflussen, lähmen
  • guten, den besten Willen zeigen, mitbringen
  • seinen Willen durchsetzen
  • jemandem seinen Willen aufzwingen
  • lass ihm seinen Willen (lass ihn das tun, was er unbedingt will, auch wenn es nicht einzusehen ist)
  • es ist sicher nicht gut, wenn man dem Kind immer den/seinen/allen Willen tut (wenn man immer das tut, was das Kind will)
  • er hat den festen Willen (ist fest entschlossen), sich zu ändern
  • sie hat ihren eigenen Willen (weiß, was sie will; ist willensstark)
  • er hat keinen Willen (ist unentschlossen, willensschwach)
  • sich einem fremden Willen beugen
  • er ist voll guten Willens (ist sehr bemüht, das zu tun, was erwartet wird)
  • die Unbeugsamkeit seines Willens
  • auf seinem Willen beharren
  • etwas aus freiem Willen tun
  • am guten Willen (an der Bereitschaft, dem Sichbemühen) hat es bei ihm nicht gefehlt
  • das geschah gegen/wider meinen Willen, ohne [Wissen und] Willen seiner Eltern
  • es steht ganz in deinem Willen (in deinem Ermessen), dies zu tun
  • bei/mit einigem guten Willen wäre es gegangen
  • es wird nach dem Willen der Mehrheit entschieden
  • wenn es nach meinem Willen gegangen wäre (wenn es so gemacht worden wäre, wie ich es vorhatte, wie ich wollte), hätten wir alles längst hinter uns
  • trotz ihres guten Willens (ihrer Bereitschaft, ihren großen Bemühungen) wurde aus der Sache nichts
Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
  • der Letzte/letzte Wille (Testament 1)
  • den guten Willen für die Tat nehmen (annehmen, dass sich jemand bemüht hat, auch wenn es ohne Erfolg blieb)
  • mit Willen (landschaftlich, sonst veraltend: Fleiß 2)
  • wider Willen (ungewollt, unbeabsichtigt)
  • jemandem zu Willen sein (1. gehoben veraltend; sich jemandem unterwerfen; ausführen, tun, was jemand will, verlangt. 2. veraltet; sich jemandem [sexuell] hingeben.)
  • wo ein Wille ist, ist auch ein Weg/(scherzhaft:) Gebüsch (wenn man etwas ernsthaft will, findet man auch eine Möglichkeit, es zu erreichen)

Herkunft

mittelhochdeutsch wille, althochdeutsch willio, zu wollen

Grammatik

der Wille; Genitiv: des Willens, Plural: die Willen

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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