Schnei­der, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
Schneider
Lautschrift
[ˈʃnaɪ̯dɐ]

Rechtschreibung

Worttrennung
Schnei|der

Bedeutungen (9)

  1. Handwerker, der (aus Stoffen nach Maß) Kleidung anfertigt, näht (Berufsbezeichnung)
    Beispiele
    • ein guter, teurer Schneider
    • er ist [gelernter] Schneider
    • etwas beim/vom Schneider arbeiten, machen, anfertigen, ändern, reparieren, nähen lassen
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • frieren wie ein Schneider (umgangssprachlich: sehr frieren; der Schneider wurde früher wegen seines oft geringen Körpergewichts für schwächlich, nicht genügend abgehärtet angesehen)
    • herein, wenns kein Schneider ist! (scherzhaft: Aufforderung einzutreten; wohl hergenommen von der Vorstellung des seine Rechnungen eintreibenden Schneiders)
  2. das Erreichen der Punktzahl 30 (als Verlierer)
    Herkunft
    früher spottete man, ein Schneider wiege nicht mehr als 30 Lot (Anspielung auf die sozial schlechte Stellung der Schneider)
    Gebrauch
    Skat
    Beispiele
    • Schneider ansagen (ankündigen, dass der Spielgegner keine 30 Punkte bekommen wird)
    • Schneider/im Schneider sein (weniger als 30 Punkte haben)
    • aus dem Schneider sein (mehr als 30 Punkte erreicht haben)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • aus dem Schneider sein (1. umgangssprachlich; eine schwierige Situation überwunden, das Schlimmste überstanden haben. 2. umgangssprachlich scherzhaft, selten; über dreißig Jahre alt sein.)
  3. (in einem Satz) das Erreichen von 11 Punkten (als Verlierer) (in nicht offizieller Wertung)
    Gebrauch
    Tischtennis veraltet
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • jemanden Schneider spielen/machen (verhindern, dass der Gegner mehr als 11 Punkte erreicht)
  4. Gebrauch
    umgangssprachlich
    Kurzform für
    Schneidegerät
    Beispiel
    • ein Schneider für gekochte Eier, Tomaten
  5. (in Bezug auf Hirsche, auch Auerhähne und Birkhähne) schwach entwickeltes Tier
    Gebrauch
    Jägersprache
  6. Jäger, der auf der Treibjagd ohne Beute geblieben ist
    Gebrauch
    Jägersprache
  7. kastrierter Eber
    Gebrauch
    Landwirtschaft
    1. langbeiniges Insekt (z. B. Wasserläufer, Libelle, Schnake)
      Herkunft
      nach den dünnen, langen Beinen
    2. Herkunft
      nach den dünnen, langen Beinen
  8. kleiner Karpfenfisch mit bräunlich grünem Rücken und gelblichen Bauch- und Brustflossen
    Herkunft
    nach der kleinen Gestalt
💡

Verwendung der Personenbezeichnung

In bestimmten Situationen wird die maskuline Form (z. B. Arzt, Mieter, Bäcker) gebraucht, um damit Personen aller Geschlechter zu bezeichnen. Bei dieser Verwendung ist aber sprachlich nicht immer eindeutig, ob nur männliche Personen gemeint sind oder auch andere. Deswegen wird seit einiger Zeit über sprachliche Alternativen diskutiert.

Herkunft

mittelhochdeutsch snīdære

Grammatik

der Schneider; Genitiv: des Schneiders, Plural: die Schneider

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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