Schat­ten, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Aussprache:
Betonung
Schatten
Lautschrift
🔉[ˈʃatn̩]

Rechtschreibung

Worttrennung
Schat|ten
Beispiele
Schatten spenden; ein Schatten spendender oder schattenspendender Baum D 58

Bedeutungen (4)

    1. (mehr oder weniger scharf begrenzter) im Schatten (1b) eines Körpers liegender Ausschnitt einer im Übrigen von direktem Licht beschienenen Fläche, der sich dunkel von der helleren Umgebung abhebt
      Beispiele
      • die Schatten werden länger
      • gegen Abend werfen die Gegenstände lange Schatten
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 die Nacht breitet ihre Schatten über das Land
      • 〈in übertragener Bedeutung:〉 ein Schatten lag auf ihrem Glück (es war durch etwas beeinträchtigt)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • nur noch der/ein Schatten seiner selbst sein (äußerlich erkennbar krank und elend sein; nach einem Zitat aus der „Pharsalia“ des römischen Schriftstellers Marcus Annaeus Lucanus, der über den geschlagenen Pompeius schrieb, dass von diesem nur der Schatten eines großen Namens geblieben sei)
      • jemandem wie ein Schatten folgen (jemandem überallhin folgen, ihn nicht aus den Augen lassen)
      • die Schatten der Vergangenheit (Vergangenes, das mit seinem negativen Aspekt bis in die Gegenwart nachwirkt)
      • [s]einen Schatten auf etwas werfen (gehoben: etwas beeinträchtigen, in negativer Weise beeinflussen)
      • seine Schatten vorauswerfen (schon im Voraus Auswirkungen haben)
      • über seinen Schatten springen (sich überwinden, etwas zu tun, was gegen die eigene Natur, die eigenen Vorstellungen, Absichten, Wünsche geht)
      • nicht über seinen [eigenen] Schatten springen können (nicht anders handeln können, als es dem eigenen Wesen oder der eigenen Gewohnheit entspricht)
      • sich vor seinem eigenen Schatten fürchten (sehr ängstlich sein)
    2. Bereich, der vom Licht der Sonne oder einer anderen Lichtquelle nicht unmittelbar erreicht wird und in dem deshalb nur gedämpfte Helligkeit, Halbdunkel [und zugleich Kühle] herrscht
      Beispiele
      • weit und breit gab es keinen Schatten (keine schattige Stelle)
      • ein Schatten spendender Baum
      • aus dem Schatten heraustreten
      • aus der Sonne in den Schatten gehen
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • in jemandes Schatten stehen (neben einem anderen nicht die verdiente, gebührende Beachtung, Anerkennung finden)
      • jemanden, etwas in den Schatten stellen (jemanden in seinen Leistungen, etwas an Qualität o. Ä. weit übertreffen: dieses neue Lexikon stellt alles bisher Dagewesene in den Schatten)
  1. Figur, Gestalt o. Ä., die (dadurch, dass sie sich von einem helleren Hintergrund abhebt) nur in ihren Umrissen, nur schemenhaft als Silhouette erkennbar ist
    Beispiel
    • ein Schatten taucht aus dem Dunkel auf
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • einem Schatten nachjagen (gehoben: ein unrealistisches Ziel verfolgen)
  2. dunkle Stelle, dunkler Fleck, der auf etwas erscheint
    Beispiele
    • Schatten (Ringe) unter den Augen haben
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 ein Schatten (gehoben; Makel) liegt auf seiner Vergangenheit
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • nicht der Schatten einer Sache (nicht die geringste Spur von etwas)
    • einen Schatten haben (umgangssprachlich: geistig nicht ganz normal sein)
  3. als Schatten gedachte Gestalt eines Verstorbenen, Abgeschiedenen (im Totenreich der Antike)
    Gebrauch
    bildungssprachlich
    Beispiel
    • (Mythologie) das Reich der Schatten (das Totenreich, die Unterwelt)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • in das Reich der Schatten hinabsteigen (bildungssprachlich verhüllend: sterben)

Herkunft

mittelhochdeutsch schate(we), althochdeutsch scato, verwandt mit griechisch skótos = Dunkel

Grammatik

der Schatten; Genitiv: des Schattens, Plural: die Schatten

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.
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