Ohr, das
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- Wortart: ⓘ
- Substantiv, Neutrum
- Häufigkeit: ⓘ
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Bedeutung
ⓘGehörorgan bei Mensch und Wirbeltier, dessen äußerer Teil je ein meist an beiden Seiten des Kopfes ansitzendes, bei Tieren häufig bewegliches, muschelartig gebogenes, knorpeliges Gebilde ist
- Beispiele
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- große, kleine, anliegende, abstehende Ohren
- die Ohren schmerzen mir/mich
- gute, scharfe, schlechte Ohren haben (gut, schlecht hören können)
- sich die Ohren zuhalten
- das Tier spitzt seine Ohren
- rote Ohren bekommen
- das Pferd legt die Ohren an
- jemanden am Ohr ziehen
- auf dem linken Ohr ist er taub
- den Hörer ans Ohr halten
- jemanden bei den Ohren packen
- für heutige/unsere Ohren (moderne Menschen) klingt das altmodisch
- ein Sausen in den Ohren verspüren
- jemandem etwas ins Ohr flüstern
- ich stopfe mir Watte in die Ohren
- der Wind pfiff mir um die Ohren
- 〈in übertragener Bedeutung:〉 (umgangssprachlich) wo hast du denn deine Ohren? (kannst du nicht aufpassen?; wirst du wohl zuhören!)
- Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
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- ganz Ohr sein (umgangssprachlich: sehr aufmerksam, gespannt zuhören: sprich nur weiter, ich bin ganz Ohr!)
- jemandem klingen die Ohren (umgangssprachlich scherzhaft: jemand spürt, dass andere an ihn denken oder über ihn sprechen; der leise, hohe Ton, den man gelegentlich in den Ohren hat, wird im Volksglauben damit in Verbindung gebracht, dass ein anderer über einen redet)
- Ohren wie ein Luchs haben (sehr scharf hören)
- seine Ohren überall haben (alles mitbekommen 2)
- lange Ohren machen (umgangssprachlich: neugierig lauschen)
- die Ohren auftun/aufmachen/aufsperren/auf Empfang stellen (umgangssprachlich scherzhaft: genau zuhören)
- die Ohren spitzen (umgangssprachlich: aufmerksam horchen, lauschen)
- die Ohren auf Durchzug stellen (umgangssprachlich scherzhaft: sich etwas anhören, es aber nicht beherzigen, es gleich wieder vergessen)
- jemandem sein Ohr leihen (gehoben: jemandem zuhören)
- ein offenes Ohr für jemanden haben (jemandes Bitten und Wünschen zugänglich sein; jemandem verständnisvoll zuhören)
- bei jemandem ein geneigtes/offenes/williges Ohr finden (gehört, verstanden werden und Hilfe zugesagt bekommen)
- [vor jemandem] die Ohren verschließen (unzugänglich für [jemandes] Bitten sein)
- jemandem die Ohren kitzeln/pinseln (umgangssprachlich: jemandem Schmeicheleien sagen)
- die Ohren steifhalten (umgangssprachlich: sich nicht unterkriegen lassen; nicht den Mut verlieren: also, halt die Ohren steif!; nach der Beobachtung, dass ein Tier, das die Ohren nicht hängen lässt, wach und munter ist)
- die Ohren anlegen (umgangssprachlich: die Kräfte anspannen, um möglichst ohne Schaden eine schwierige, gefährliche Situation zu bestehen)
- die Ohren hängen lassen (umgangssprachlich: niedergeschlagen, mutlos sein)
- jemandem die Ohren lang ziehen/langziehen (umgangssprachlich: jemanden scharf zurechtweisen)
- jemandem die Ohren volljammern (umgangssprachlich: jemandem durch ständiges Klagen lästig fallen, zusetzen)
- jemandem die Ohren vollblasen (umgangssprachlich: jemandem durch ständiges Reden lästig fallen, zusetzen)
- jemandem ein Ohr/die Ohren abreden/abkauen (umgangssprachlich: so viel auf jemanden einreden, dass dieser schließlich gar nicht mehr richtig hinhört)
- tauben Ohren predigen (jemanden ermahnen und dabei merken, dass er nichts einsehen will)
- seinen Ohren nicht trauen (umgangssprachlich: über etwas, was man hört, völlig überrascht sein)
- sich aufs Ohr legen/(salopp:) hauen (umgangssprachlich: schlafen gehen)
- sich <Dativ> die Ohren brechen (salopp: sich bei einer kniffligen, mühseligen Arbeit sehr anstrengen)
- auf den Ohren sitzen (umgangssprachlich: nicht aufpassen, nicht hören, wenn jemand etwas sagt)
- auf dem, diesem Ohr taub sein (umgangssprachlich: von einer bestimmten Sache nichts wissen wollen)
- auf taube Ohren stoßen (umgangssprachlich: kein Gehör finden)
- nichts für fremde Ohren sein (geheim, vertraulich sein)
- nichts für zarte Ohren sein (umgangssprachlich: für empfindsame Zuhörer nicht geeignet sein)
- jemandem eins/ein paar hinter die Ohren geben (umgangssprachlich: jemanden ohrfeigen)
- eins/ein paar hinter die Ohren bekommen (umgangssprachlich: geohrfeigt werden)
- sich <Dativ> etwas hinter die Ohren schreiben (umgangssprachlich: sich etwas gut merken; nach einem alten Rechtsbrauch wurden besonders bei Grenzfestlegungen Knaben als Zeugen hierfür an den Ohren gezogen, damit sie sich noch lange daran erinnern sollten)
- noch feucht/nicht trocken hinter den Ohren sein (umgangssprachlich: noch nicht alt genug sein, um etwas von der Sache zu verstehen und mitreden zu können; bezieht sich darauf, dass Kinder unmittelbar nach der Geburt noch feucht [hinter den Ohren] sind)
- es [faustdick/knüppeldick] hinter den Ohren haben (umgangssprachlich: schlau, gerissen, auch schalkhaft und schlagfertig sein [bei harmlosem Aussehen]; nach altem Volksglauben soll der Sitz der Verschlagenheit hinter den Ohren liegen; er würde dort durch dicke Wülste kenntlich)
- jemandem [mit etwas] in den Ohren liegen (umgangssprachlich: jemandem durch ständiges Bitten zusetzen)
- etwas im Ohr haben (etwas innerlich hören; sich an etwas Gehörtes erinnern)
- ins Ohr gehen/im Ohr bleiben ([von einer Melodie] leicht zu merken, sehr eingängig, gefällig sein)
- mit den Ohren schlackern (umgangssprachlich: vor Überraschung, Schreck sprachlos, ratlos sein)
- mit halbem Ohr zuhören/hinhören (ohne rechte Aufmerksamkeit zuhören)
- jemanden übers Ohr hauen (umgangssprachlich: jemanden übervorteilen, betrügen; stammt ursprünglich aus der Fechtersprache und bedeutete „jemanden mit der Waffe am Kopf [oberhalb der Ohren] treffen“)
- bis über die Ohren in der Arbeit/in Schulden o. Ä. sitzen, stecken (umgangssprachlich: sehr viel Arbeit haben, hoch verschuldet sein; nach dem Bild eines Ertrinkenden oder im Sumpf Versinkenden)
- bis über die/über beide Ohren verliebt sein (umgangssprachlich: sehr verliebt sein)
- viel um die Ohren haben (umgangssprachlich: sehr viel Arbeit und Sorgen haben)
- jemandem etwas um die Ohren hauen/schlagen (umgangssprachlich: jemandem wegen etwas heftige Vorwürfe machen; jemanden wegen etwas heftig kritisieren)
- um ein geneigtes Ohr bitten (gehoben: um Gehör, um wohlwollendes Anhören bitten)
- jemandem zu Ohren kommen (jemandem [als unerfreuliche Tatsache] bekannt werden, obwohl eigentlich nicht darüber gesprochen werden sollte)
- zum einen Ohr herein-, zum anderen wieder hinausgehen (umgangssprachlich: [von Ermahnungen, Erklärungen u. Ä.] nicht richtig aufgenommen, sofort wieder vergessen werden)
- es gibt [gleich] rote Ohren! (umgangssprachlich scherzhaft: Drohung, jemandem ein paar Ohrfeigen zu geben)
Synonyme zu Ohr
ⓘ- [Ge]hörorgan; (salopp) Horcher, Horchlappen, Lauscher
Herkunft
ⓘmittelhochdeutsch ōre, althochdeutsch ōra; alte indogermanische Bezeichnung mit unklarem Benennungsmotiv
Grammatik
ⓘdas Ohr; Genitiv: des Ohr[e]s, Plural: die Ohren
Wussten Sie schon?
ⓘ- Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.
Typische Verbindungen (computergeneriert)
ⓘ
Anzeigen:
Sehr häufig in Verbindung mit Ohr | |
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Substantive | Auge |
Verben | flüstern |
Adjektive | offen taub |
Häufig in Verbindung mit Ohr | |
Substantive | |
Verben | hauen |
Adjektive | |
Seltener in Verbindung mit Ohr | |
Substantive | |
Verben | spitzen klingen |
Adjektive | |
Selten in Verbindung mit Ohr | |
Substantive | Nase Mund Schulter Herz Schwanz Nasenloch Finger |
Verben | zuhalten dringen trauen stoßen |
Adjektive | link recht halb spitz menschlich rot |