Kind, das

Wortart:
Substantiv, Neutrum
Häufigkeit:
▒▒▒▒
Aussprache:
Betonung
Kind
Lautschrift
🔉[kɪnt]

Rechtschreibung

Worttrennung
Kind
Beispiele
an Kindes statt; von Kind auf; sich bei jemandem lieb Kind machen (einschmeicheln)

Bedeutungen (3)

    1. noch nicht geborenes, gerade oder vor noch nicht langer Zeit zur Welt gekommenes menschliches Lebewesen; Neugeborenes, Baby, Kleinkind
      Kind
      © MEV Verlag, Augsburg
      Beispiele
      • ein gesundes, kräftiges, neugeborenes, tot geborenes, ungewolltes, unerwünschtes, lang ersehntes Kind
      • das Kind im Mutterleib
      • ein Kind wird geboren, kommt zur Welt
      • das Kind ist ein Mädchen, ein Junge
      • ein Kind [von jemandem] haben wollen
      • wie soll das Kind heißen?
      • ein Kind zeugen, erwarten, zur Welt bringen, austragen, abtreiben
      • sie bekommt, kriegt gerade ihr Kind
      • sie bekommt, kriegt ein Kind (ist schwanger)
      • das Kind füttern, stillen, trockenlegen, wickeln
      • sie wurde von einem gesunden Kind entbunden
      • er ist der Vater ihres Kindes
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • ein tot geborenes Kind sein (umgangssprachlich: von Anfang an, schon bei seiner Entstehung zum Scheitern, Misslingen verurteilt sein; aussichtslos sein: dieses Unternehmen war ein tot geborenes Kind)
      • unschuldig wie ein neugeborenes Kind sein (völlig, ganz und gar unschuldig sein)
      • jemandem ein Kind machen/andrehen (umgangssprachlich: eine Frau schwängern)
      • jemandem ein Kind in den Bauch reden (umgangssprachlich: jemandem etwas einreden, ihn mit großer Überredungskunst von etwas ganz Unwahrscheinlichem überzeugen wollen)
      • ein Kind unter dem Herzen tragen (gehoben: schwanger sein)
      • das Kind mit dem Bade ausschütten (übereilt, im Übereifer das Gute mit dem Schlechten verwerfen)
      • das Kind muss [doch] einen Namen haben (für die Sache muss eine Rechtfertigung, ein Vorwand gefunden werden)
      • wir werden das Kind schon [richtig] schaukeln (umgangssprachlich: wir werden die Sache schon in Ordnung bringen, bewältigen)
    2. Mensch, der sich noch im Lebensabschnitt der Kindheit befindet (etwa bis zum Eintritt der Geschlechtsreife), noch kein Jugendlicher ist; noch nicht erwachsener Mensch
      Kind - Kind mit Schlitten
      Kind mit Schlitten - © MEV Verlag, Augsburg
      Beispiele
      • ein kleines, elfjähriges, halbwüchsiges Kind
      • ein minderjähriges, unmündiges Kind
      • ein aufgewecktes, begabtes, frühreifes, verwöhntes, verzogenes, schwieriges, zurückgebliebenes Kind
      • Kinder bis zu 12 Jahren/bis 12 Jahre
      • ein Kind von vier Jahren
      • die Kinder spielen, toben, gehen zur Schule
      • die Kinder wachsen heran, sind groß geworden
      • als wir noch Kinder waren
      • sie ist kein Kind mehr (ist erwachsen)
      • das weiß, kann doch jedes Kind (ist doch ganz einfach, kann doch jeder)
      • Namen, die hier jedes Kind kennt (die so allgemein bekannt sind, dass jeder sie kennt)
      • er ist ein großes Kind (hat ein kindliches Gemüt, die Naivität eines Kindes)
      • sie war schon als Kind sehr still
      • sie freute sich wie ein Kind
      • ein Kind großziehen, ernähren
      • das Kind an die Hand nehmen
      • er behandelt sie wie ein [kleines] Kind (bevormundet sie)
      • den Kindern etwas beibringen
      • die Erzieherin ist bei ihren Kindern (ihren Schützlingen) sehr beliebt
      • für Kinder und Erwachsene
      • er kennt sie von Kind an/von Kind auf (seit ihrer Kindheit)
      Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
      • das Kind im Manne (scherzhaft veraltend: die Freude am Spiel, der Spieltrieb beim Mann; nach einer Stelle in dem Werk „Also sprach Zarathustra“ des deutschen Philosophen Fr. Nietzsche, 1844–1900)
      • Kind[er] und Kindeskinder (die gesamte Nachkommenschaft)
      • bei jemandem lieb Kind sein (umgangssprachlich: bei jemandem in gutem Ansehen stehen [und dadurch Vorteile haben])
      • sich bei jemandem lieb Kind machen (umgangssprachlich: sich bei jemandem einschmeicheln)
      • das Kind beim [rechten] Namen nennen (umgangssprachlich: etwas ganz offen, deutlich aussprechen)
      • mit Kind und Kegel (mit der gesamten Familie; mittelhochdeutsch kegel, kekel = uneheliches Kind, wohl identisch mit kegel = Knüppel, Stock, Kegel)
      • wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist [deckt man ihn zu] (erst wenn es zu spät ist [wird etwas unternommen])
      • du bist als Kind [wohl] zu heiß gebadet worden (du bist nicht recht gescheit)
      • wie sag ichs meinem Kinde (wie bringe ich einer bestimmten Person das am geschicktesten bei)
      • das ist nichts für kleine Kinder (umgangssprachlich: das geht dich nichts an, ist nichts für dich)
      • Kinder und Narren sagen die Wahrheit
      • [ein] gebranntes Kind scheut das Feuer
  1. von jemandem leiblich abstammende, adoptierte oder in Pflege genommene Person
    Kind - Eltern mit ihrem Kind
    Eltern mit ihrem Kind - © MEV Verlag, Augsburg
    Beispiele
    • ein eheliches, uneheliches, eigenes, leibliches Kind
    • ihr erstes, zweites Kind
    • das gemeinsame Kind
    • sie ist einfacher Leute Kind
    • wenn die Kinder aus dem Haus sind
    • sie ist das einzige Kind [ihrer Eltern]
    • sie waren drei Kinder zu Hause
    • wir haben drei Kinder
    • sie wollen sich keine Kinder, nur ein Kind anschaffen
    • willst du wirklich Kinder in die Welt setzen?
    • er hat für seine Kinder gesorgt
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 wir sind alle Kinder Gottes
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 er ist ein Kind des 19. Jahrhunderts (ist von dieser Zeit geprägt)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 (gehoben) ein Kind des Todes (ein äußerst gefährdeter, dem Tode naher, geweihter Mensch)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 sie ist ein [echtes] Berliner Kind (sie stammt aus Berlin, ist eine richtige Berlinerin)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • Kind der Liebe (gehoben veraltend, verhüllend: uneheliches Kind)
    • kein Kind von Traurigkeit sein (umgangssprachlich: ein lebenslustiger Mensch sein)
    • jemandes liebstes Kind sein (jemandes besondere Vorliebe genießen, von jemandem bevorzugt werden)
    • jemanden an Kindes statt annehmen (adoptieren)
    • Kinder können nichts für ihre Eltern
    • kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, große Sorgen
    1. Anrede an eine [jüngere] weibliche Person
      Gebrauch
      familiär
      Grammatik
      ohne Plural
      Beispiele
      • mein Kind, besuche mich bald wieder
      • das, liebes Kind, ist nicht wahr
    2. Anrede an mehrere Personen
      Gebrauch
      familiär
      Grammatik
      nur im Plural
      Beispiel
      • Kinder, hört mal alle her!

Herkunft

mittelhochdeutsch kint, althochdeutsch kind, eigentlich = Gezeugtes, Geborenes, substantiviertes 2. Partizip eines Verbstammes mit der Bedeutung „gebären, erzeugen“

Grammatik

das Kind; Genitiv: des Kind[e]s, Plural: die Kinder

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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