Fin­ger, der

Wortart:
Substantiv, maskulin
Häufigkeit:
▒▒▒░░
Aussprache:
Betonung
🔉Finger

Rechtschreibung

Worttrennung
Fin|ger
Beispiele
der kleine Finger; jemanden um den kleinen Finger wickeln (umgangssprachlich); etwas mit spitzen Fingern (vorsichtig) anfassen; lange, krumme Finger machen (umgangssprachlich für stehlen)

Bedeutungen (2)

  1. eines der fünf beweglichen Glieder der Hand bei Menschen und Affen
    Beispiele
    • zarte, dicke, schlanke, bewegliche, geschickte Finger
    • der kleine (fünfte) Finger
    • der Finger blutet
    • die Finger werden [ihr] steif vor Kälte
    • die Finger krümmen, spreizen
    • einen bösen, schlimmen (entzündeten) Finger haben
    • Finger weg!
    • den Finger (Zeigefinger) auf die Lippen legen (als Bitte, leise zu sein)
    • [sich (Dativ)] die Finger in die Ohren stecken (um sich gegen Lärm abzuschirmen)
    • ich steckte mir den Finger in den Hals (um erbrechen zu können)
    • die Polizisten hatten den Finger am Abzug (waren schussbereit)
    • einen Ring am Finger tragen
    • der Riss in der Mauer ist einen Finger breit (etwa so breit wie ein Finger)
    • man konnte die Besucher an den Fingern abzählen (ganz wenige Besucher waren da)
    • auf zwei Fingern pfeifen
    • ich habe mir/mich in den Finger geschnitten
    • mit den Fingern schnalzen, schnippen
    • sie tippt mit zwei Fingern (schreibt nur mit zwei Fingern auf der Tastatur)
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 du hast dir die Finger wund geschrieben/wundgeschrieben mit Anträgen (hast viele Anträge geschrieben [ohne etwas zu erreichen])
    • 〈in übertragener Bedeutung:〉 das Geld zerrann ihm unter, zwischen den Fingern (er konnte nicht sparsam wirtschaften)
    Wendungen, Redensarten, Sprichwörter
    • ein schlimmer Finger (umgangssprachlich: ein böser, gefährlicher Mensch)
    • jemandem/jemanden jucken die Finger nach etwas (umgangssprachlich: jemand möchte etwas sehr gerne haben)
    • die Finger von etwas lassen/weglassen (umgangssprachlich: sich nicht mit etwas abgeben)
    • den/seinen Finger darauf haben (umgangssprachlich: etwas unter seiner Kontrolle haben)
    • keinen Finger krumm machen/krummmachen (umgangssprachlich: [von sich aus] nichts arbeiten, nichts tun)
    • klebrige Finger haben (umgangssprachlich; Hand)
    • keinen Finger rühren (umgangssprachlich; Hand)
    • lange/krumme Finger machen (umgangssprachlich: stehlen)
    • sich <Dativ> die Finger/alle zehn Finger nach etwas lecken (umgangssprachlich: auf etwas begierig sein)
    • die Finger in etwas/im Spiel haben (umgangssprachlich: an etwas [in negativer Weise] heimlich beteiligt sein)
    • den Finger auf/in die Wunde legen (auf ein Übel deutlich hinweisen)
    • sich <Dativ> nicht gern die Finger schmutzig machen (einer unangenehmen Arbeit o. Ä. aus dem Wege gehen)
    • sich <Dativ> die Finger verbrennen (umgangssprachlich: [durch Unvorsichtigkeit] bei etwas Schaden erleiden)
    • sich <Dativ> die Finger wund schreiben/wundschreiben (umgangssprachlich übertreibend: sehr viel, bis zum Überdruss per Hand schreiben)
    • sich <Dativ> die Finger wund telefonieren/wundtelefonieren (umgangssprachlich übertreibend, veraltend: überaus viel, anhaltend telefonieren)
    • sich <Dativ> etwas an den [fünf, zehn] Fingern abzählen können (umgangssprachlich: sich etwas leicht denken, etwas leicht voraussehen können)
    • an jedem Finger eine, einen/(emotional:) zehn haben (umgangssprachlich: viele Verehrer, Freunde, Verehrerinnen, Freundinnen haben)
    • jemandem auf die Finger sehen/gucken (umgangssprachlich: auf jemanden [aus Misstrauen] besonders aufpassen)
    • jemandem auf die Finger klopfen (umgangssprachlich: jemanden scharf zurechtweisen)
    • sich <Dativ> etwas aus den Fingern saugen (einen Sachverhalt frei erfinden)
    • etwas im kleinen Finger haben (umgangssprachlich: etwas genau kennen, völlig beherrschen; nach der Vorstellung, dass der kleine Finger wie der Däumling im Märchen besonders schlau sei)
    • jemandem/jemanden juckt/kribbelt es in den Fingern (umgangssprachlich: jemand hat das heftige Bedürfnis, etwas Bestimmtes zu tun)
    • jemandem in die Finger fallen/geraten (umgangssprachlich: in jemandes Gewalt geraten, jemandes Opfer werden: als Soldat war er dem Feind in die Finger gefallen)
    • etwas in die Finger bekommen/kriegen (umgangssprachlich: [zufällig] in den Besitz von etwas kommen)
    • jemanden in die Finger bekommen/kriegen (umgangssprachlich: jemandes habhaft werden, jemanden zu fassen kriegen)
    • sich <Dativ> in den Finger schneiden (umgangssprachlich: sich gründlich irren, täuschen)
    • etwas mit spitzen Fingern anfassen (aus Ekel, Widerwillen nicht richtig zugreifen)
    • etwas mit dem kleinen Finger machen (umgangssprachlich: etwas so selbstverständlich beherrschen, dass man es mühelos erledigen kann)
    • mit Fingern/mit dem Finger auf jemanden zeigen (jemanden wegen seines Verhaltens öffentlich bloßstellen, anprangern oder lächerlich machen)
    • jemanden um den [kleinen] Finger wickeln (umgangssprachlich: jemanden leicht beeinflussen, lenken können; alles von jemandem bekommen können: die kleine Tochter wickelt ihren Vater immer wieder um den Finger)
    • jemandem unter die Finger kommen/geraten (jemandem begegnen; von jemandem angetroffen, vorgefunden, geschnappt werden: das Papier darf ihm auf keinen Fall unter die Finger geraten)
    • der elfte Finger (scherzhaft verhüllend: Penis)
    • das sagt mir mein kleiner Finger (ich habe eine untrügliche Ahnung, dass es so ist)
    • wenn man ihr den kleinen Finger reicht, nimmt sie gleich die ganze Hand (wenn man ihr nur ein kleines Zugeständnis macht, dann fordert sie noch mehr)
    • man zeigt nicht mit nacktem Finger auf angezogene Leute (scherzhaft)
  2. Teil des Handschuhs, der einen Finger (1) umschließt
    Finger - Handschuhe mit fünf Fingern
    Handschuhe mit fünf Fingern - © MEV Verlag, Augsburg
    Beispiel
    • die Finger der Handschuhe haben dünne Stellen bekommen

Synonyme zu Finger

  • (salopp) Griffel; (Anatomie) Akren; (Anatomie, Medizin) Digiti

Herkunft

mittelhochdeutsch vinger, althochdeutsch fingar, verwandt mit fünf, ursprünglich = Gesamtheit der Finger an einer Hand

Grammatik

der Finger; Genitiv: des Fingers, Plural: die Finger

Wussten Sie schon?

  • Dieses Wort gehört zum Wortschatz des Goethe-Zertifikats B1.

Typische Verbindungen (computergeneriert)

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